Bitte lächeln

Der japanische Kamerahersteller Canon hat in seinen chinesischen Niederlassungen die bereits vorhandene Gesichtserkennung mit „Smile Recognition“ ausgestattet. Das System erkennt also, ob jemand lächelt oder eine Schnute zieht. Die Idee ist nicht neu. Diverse Digitalkameras können das schon. Sonys ILCE-6000, die A950 von General Electric aber auch die DC C1060 von BenQ sind drei Beispiele. Diese Kameras klicken automatisch, wenn das vom Sucher erfasste Gesicht ein Lächeln zeigt. Nur fröhliche Menschen auf den Bildern sind das Ergebnis. Sony schreibt in der Anleitung: „Zeigen Sie ein deutliches Lächeln mit offenem Mund. Das Lächeln wird leichter erkannt, wenn die Zähne sichtbar sind.“ weiterlesen

Papier ist geduldig

Das Thema Ransomware beschäftig nicht nur IT-Leute seit Jahren, sondern mittlerweile auch immer mehr Regierungen. Denn die Auswirkungen einer Verschlüsselungsattacke auf wichtige Systeme spürt jeder Bürger. Nicht nur in den USA, als eine wichtige Pipeline stillgelegt werden musste, weil Hacker die Systeme der Ölgesellschaft lahmgelegt hatten. Das Benzin wurde knapp und einige US-Bürger konnten ihre V8-Schlitten nicht mehr zum Supermarkt um die Ecke bewegen und mussten hungern. Viel schlimmer traf es die Amis, als einer der größten Fleischproduzenten nicht mehr liefern konnte. Und das zu Beginn der Grillsaison. Beim derzeitigen G7-Gipfel fand das Thema Ransomware sogar Eingang in die Abschlusserklärung, weiterlesen

Steinalte Influencerin

Der Moderator des Quatsch Comedy Clubs Thomas Hermanns sagte einmal in einem Interview sinngemäß, dass viele Fernsehsender versucht haben, Influencer mit erfolgreichen YouTube Kanälen ins Fernsehen zu holen. Dies ist wohl grandios gescheitert, weil die so eloquent mit der Webcam spielenden Influencer nicht zu den statischen TV-Konzepten passten. Zudem wären die Einschaltquoten eh nicht so toll geworden, weil die normalen, typischen Fernsehzuschauer einer eher älteren Generation angehören und die Superstars aus dem Internet gar nicht kennen. Das ist deshalb witzig, weil die älteste Influencerin der Welt sogar noch älter ist als die meisten ZDF Zuschauer. Ernsthaft. Margaret Thaw heißt sie. weiterlesen

Zeichen

Zehn Ziffern gibt es. Null bis Neun. Und sechsundzwanzig Buchstaben. A bis Z. Zumindest im englischen Alphabet, vier mehr gibt es im Deutschen. Mit diesen wenigen Zeichen, also A bis Z und 0 bis 9, wurden so große Texte verfasst wie „Die Verwandlung“ von Franz Kafka oder „Faust“ von Goethe. Selbst Harry Potter und der Playboy nutzen nicht mehr Zeichen. Obwohl …. Wenn man Groß- und Kleinbuchstaben separat zählt, wie man das bei Passwörtern gerne macht, dann sind es zwar doppelt soviele Zeichen, aber wirklich viele sind es trotzdem nicht. Sonderzeichen wie #%$§ oder & zählen jedoch – wie der weiterlesen

Drive-by-Werbung

Vor fast 30 Jahren, genauer gesagt 1993, präsentierte Anna Nicole Smith Dessous für H&M. Die aufreizenden Plakate hingen in der ganzen Stadt und sorgten nicht nur für Diskussionen, sondern auch für den ein oder anderen Auffahrunfall an der Ampel. Zudem wurden sie reihenweise gestohlen. Insbesondere an Bushaltestellen fehlte in den beleuchteten Reklamefeldern öfters das Plakat mit der Werbung für Hotpants, BH, Tanga oder Pyjama – und der darin mehr oder eher weniger eingepackten Anna Nicole. Einer der Diebe eines solchen Werbeplakats war nach eigenen Angaben der TV-Moderator Johannes B. Kerner, der zusammen mit einem Freund das riesige Pappbild aus der weiterlesen

Ein Abo fürs Leben

Schon des Öfteren mussten Sie von mir lesen, dass ich der Meinung bin, dass es keinen Sinn ergibt, einfach Alles zu digitalisieren, was man digitalisieren kann. Gegen sinnvolle Dinge habe ich ja nichts. Jegliche Unterstützung von Menschen mit Einschränkungen ebenso wie smarte Lampen, Maschinen oder Öfen, die Energie sparen sind super. Aber eine Windel, die den Eltern auf der App mitteilt, dass das Baby da jetzt „etwas“ reingemacht hat … nun ja. Mir geht es auch nicht um den Spaßfaktor. Aber eine digitalisierte Windel heißt halt auch, dass in dieser neben Verdautem auch Plastik, Kupfer, Chips und vermutlich auch eine weiterlesen

Bremen hat die Faxen dicke

Im Dezember 2016 hat die Deutsche Telekom ihr FAX abgeschaltet. Wer eine Mitteilung an den Kundendienst hatte, sollte zukünftig ein Formular im Internet ausfüllen. Auch zur Mitteilung einer Störung des Internets sollte das Internet genutzt werden, was ich zumindestens belustigend fand. Das FAX jedenfalls wurde abgeschaltet, weil darüber schon in den Monaten davor praktisch niemand mehr eine Störung oder Nachricht übermittelt hat. Ein deutliches Zeichen, dass Deutschland 2016 digital wurde! Seit Corona wissen wir, dass es sich bei der digitalen Bewegung in Deutschland lediglich um die Bürger dieses Landes gehandelt hat, nicht um den Staat selbst. Denn die Überlastung der weiterlesen

Glotz nicht so!

Mittlerweile benötigt man ja aus Datenschutzgründen praktisch von jedem Kaktus, den man fotografiert, eine schriftliche Erlaubnis. Das ist einerseits gut, denn so landen keine Bilder von einer Person im Netz, die das nicht will. Andererseits erschwert es natürlich auch die ein oder andere Situation. Ich denke da zum Beispiel an einen Fall, der mir erzählt wurde, da gab es bei der Einschulung der Kinder ein Fotografierverbot. Erinnerungen an solch wichtige Tage gehen anders. Aber natürlich gibt es auch Fotos, für die eine Erlaubnis mehr als sinnvoll ist – und die vermutlich niemals erteilt würde. Bilder von Unfällen nämlich, die von weiterlesen

Tatü Tata, der Staat ist da

Emotet war das, was man landläufig als „Computervirus“ bezeichnet und hat weltweit Schäden in Milliardenhöhe verursacht. Von 2,1 Milliarden allein in den Niederlanden, der Ukraine, Litauen, Frankreich, Großbrittanien, Kanada und den USA sprach das BKA. Emotet galt als „die Schadsoftware schlechthin“. Immer wieder weiterentwickelt versteckte sich der Trojaner durch ausgefeilte Mechanismen jahrelang so gut vor Anti-Virenprogrammen und anderen Abwehrmechanismen, dass sogar der bekannte Tarnkappenbomber F-117 Nighthawk neidisch wurde. Anfang des Jahres haben die Polizeibehörden der oben genannten Länder in einer gemeinsamen Aktion die Betreiber hinter Emotet fest- und die Server übernommen. Das war deshalb so wichtig, weil Emotet eigentlich nicht weiterlesen

Kopf hoch!

2014 berichtete ich an dieser Stelle (hier) von einem Experiment in Washington. Durchgeführt wurde es aufgrund einer Studie des Harborview Injury Prevention and Research Centers, laut der Menschen, die eine SMS verfassen, eine rote Ampel vier mal häufiger übersehen, als andere. Und nicht nur das, sie rennen auch häufiger in andere Menschen hinein und verletzen diese. Der TV-Sender National Geographic hat daraufhin einen Gehweg in zwei Spuren aufgeteilt. Auf einer sollten normale Fußgänger gefahrlos laufen können. Die andere war für diejenigen gedacht, die in Gedanken bei CandyCrush oder einer SMS sind und den Kopf nach unten gerichtet haben. Dazu wurden weiterlesen