Wie Leder

Die Geschichte des Wischtuchs ist eine Geschichte voller Mißverständnisse. Selbst die Mutter aller Wischtücher stieg aus Abfall empor, wie einst Phönix aus der Asche. Ingenieure der Firma Freudenberg sahen nach dem zweiten Weltkrieg, dass Putzfrauen die Abfälle aus ihrer Produktion von Fließstoff zum Reinigen der Fenster nutzten. Und weil Profis nunmal gerne Profimaterialien nutzen, blieb den Freudenberg-Ingenieuren nichts anderes übrig, als die Idee aufzugreifen und aus den Abfällen ein Wischtuch für Glas zu entwickeln. Ein Wischtuch? Nein, DAS Wischtuch aller Wischücher. Unter dem Namen Vileda finden Sie es heute noch praktisch in jedem Supermarkt. Sein Name ist übrigens Programm: Das weiterlesen

Nachschub

Allein bei mir vergammeln in diversen Schubladen vermutlich ein halbes Dutzend alter Handys, die eigentlich noch funktionieren – oder leicht wieder gangbar gemacht werden könnten. Selbst wenn moderne Games mit aufwändiger Grafik auf ihnen nicht mehr laufen würden, für rudimentäre Dinge wie Internetsurfen, Messengerdienste oder E-Mail taugen sie vermutlich noch. Doch es gibt einen Haken: Auch wenn die Hardware noch geht, heißt das noch lange nicht, dass man alte Smartphones noch nutzen kann. Die Hersteller der Betriebssysteme unterstützen alte Smartphones nämlich nicht mehr und stellen irgendwann keine Updates für das Betriebssystem zur Verfügung. Da sich Apps wie WhatsApp aber ständig weiterlesen

Im Namen des Volkes

Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand … heißt es, wenn es um die Hilflosigkeit des Individuums vor Gericht geht. Doch nun muss das Sprichwort erweitert werden. Es muss lauten: Vor Gericht, auf hoher See und im Streit mit sozialen Netzwerken sind wir in Gottes Hand. So ergeht es nämlich gerade dem Hacker-Kollektiv Anonymous. Sie kämpfen gegen Twitter. Für ihr Recht. Und zu Recht, wie ich finde. Der Sachverhalt in aller Kürze: Der berühmte Vegan-Koch Attila Hildmann hat über soziale Netzwerke – übrigens lange Zeit unbehelligt – neben dem Aufruf, einen Politiker zu töten, auch antisemitische weiterlesen

Darf ich Sie mal was fragen?

In den Wochen vor der Bundestagswahl hatte eine Berufsgruppe Hochkonjunktur: Die … ja wie heißen die eigentlich? Die, die Umfragen machen. Die meine ich. Umfragen kann man auf verschiedene Arten machen. Man kann Leute anrufen und ausfragen. Man kann sie anmailen und auf eine Umfragewebseite lotsen. Oder man kann sie auf der Straße ansprechen und befragen. Für viele Umfragen ist eine niedrige Teilnehmerzahl ein großes Problem. Insbesondere dann, wenn nicht nur die Anzahl der Befragten eine gewisse Menge erreichen soll, sondern diese Menschen auch noch den Durchschnitt der Bevölkerung darstellen sollen – wenn die Befragung also repräsentativ sein soll. Man weiterlesen