Altpapier der guten Wünsche

Na, wieviele Weihnachtsgrußkarten werfen Sie dieser Tage ins Altpapier? Jetzt, da Weihnachten vorbei ist. Ich mag die ja, ich bin da schon altmodisch und freue mich über die Karten, die mir der Postbote einwirft. Manche sind einfache Postkarten. Andere klappen als Pop-up eine 3D-Winterlandschaft mit Weihnachtsmann und Rentieren aus. Eines haben sie alle gemeinsam: jemand hat an mich gedacht und wünscht mir neben den jetzt gerade vergangenen Weihnachtstagen meistens auch noch ein gutes, schönes oder erfolgreiches neues Jahr. Ist doch schön. Mitte der 1980er Jahre gab es neben den bunten Papierkarten auch eine Neuigkeit. Digitale Weihnachtskarten. Sieben Motive waren es. weiterlesen

Vierzehn reichen doch

Vierzehn Stück sind es. Nur vierzehn. Eine weniger als ursprünglich in der Packung waren. Eine fehlt also. Ich weiß nicht mehr warum. Vermutlich war sie kaputt. Auf der Packung steht »15 LED Weihnachtsbaumkerzen mit Fernbedienung«. In der Packung belegen aber nur vierzehn Kerzen vierzehn von fünfzehn vorgestanzten Ausbuchtungen. Es ist egal, der Weihnachtsbaum steht in einer Zimmerecke, so dass nur eine Seite geschmückt werden muss. Vierzehn LED-Kerzen werden reichen. Müssen reichen. Wie jedes Jahr hole ich zwei Packungen Batterien aus meinem Heimwerker-Werkzeugschrank, schraube vierzehn Plastikkerzen auf, stecke eine Batterie hinein und schraube sie wieder zu. Vierzehn LED-Kerzen leuchten jetzt, aber weiterlesen

Kunterbunter Standard

Am 1. Dezember 1954, also vor fast exakt 70 Jahren, war in den USA Verkaufsstart eines Fernsehgerätes, das die Wohnzimmer verändern sollte. Der RCA 21-CT-55 war das erste massentaugliche TV-Gerät für Farbfernsehen. Mit einer Bildschirmdiagonalen von 53 Zentimetern – zum Vergleich: ein Schallplattencover hat eine Diagonale von 45 Zentimetern. Und er war für unter 1.000 Dollar zu haben – zum Vergleich: das entspricht einer heutigen Kaufkraft von fast 10.000 Euro. Etwas absurd war die Investition in ein Farbfernsehgerät damals auch, schließlich gab es kaum Sendungen, die überhaupt in Farbe ausgestrahlt wurden. Da brachte es auch nichts, zwischen den Sendern hin weiterlesen

Großmutter, warum hast Du einen so großen Mund?

Damit ich Dich besser vollquatschen kann! Okay, okay, das Märchen geht anders. Bei den Gebrüdern Grimm ist der große Mund zum Fressen da und nicht zum Reden. Der Telefonanbieter O2 hat die Märchenstunde mit der Großmutter nun jedoch neu erfunden. Und zwar mit Künstlicher Intelligenz. O2 hat mit Hilfe einer KI der Oma eine Stimme gegeben, sie kann jetzt sprechen. Und … na klar … ist ja O2 … auch telefonieren. Und das macht sie auch. Sie spricht aber nicht mit Ihnen, mir oder (virtuellen?) Enkeln. Sie spricht nur mit Verbrechern. Zum Verständnis: O2 hat eine KI gebaut, mit der weiterlesen