Erpressung mit Vorkasse

Wie letzte Woche geht es auch heute wieder um ein Jubiläum. Und es geht auch um Viren, aber garantiert nicht um Corona. Versprochen! Es war im Dezember 1989, also vor ziemlich genau 30 Jahren, als uns der erste Computervirus heimsuchte, der seine Opfer erpresste. Heute nennt man das Phänomen Ransomware, was vom englischen Wort Ransom abstammt, das Lösegeld bedeutet. Der amerikanische Biologe Joseph L. Popp Jr. programmierte mit dem damals weit verbreiteten QuickBASIC 3.0 eine Schadsoftware, die etwa 1.000 Rechner lahmlegte. Im Gegensatz zu vorher schon bekannten Computerviren löschte und zerstörte Popps Programm die Daten nicht endgültig. Er veränderte sie weiterlesen

Da ist noch Luft drin

Pffffffffffft. Ziemlich auf den Tag genau vor 145 Jahren, am 19.März 1875, eröffnete die Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung in Wien ein Rohrpostnetz. Auf einer Gesamtlänge von rund 12km wurden alle zehn Postämter innerhalb des Wiener Gürtels mit Kupferrohren verbunden. Über eigene Zuleitungen wurde dazu Druckluft in die Transportröhren gepresst. Zu Spitzenzeiten schaffte das Wiener Netz bis zu 20.000 Büchsen täglich. Die Zylinder flutschten dabei mit bis zu 50km/h von A nach B. In Berlin gab es so eine Rohrpost sogar schon zehn Jahre früher, in München wurde sie hingegen erst 1922 für den öffentlichen Betrieb freigegeben. Die Rohrpostsysteme wurden damals weiterlesen

Der Erste macht das Licht aus

Falls Sie auch gerade keine Lust mehr haben, immer und überall nur über das Corona Virus zu lesen, dann sind Sie hier richtig. Ich bin nämlich kein Virologe. Die einzigen Viren, mit denen ich mich auskenne, sind Computer-Viren. Aber angesichts der Lage will ich auch darüber nicht schreiben. Heute dreht es sich deshalb an dieser Stelle um eine lustige Anekdote aus dem Internet der Dinge. Immer mehr Menschen statten ihre Wohnungen und Häuser ja mit smarten Geräten aus. Also elektrischen Geräten, die man nicht mehr nur mit dem ursprünglich dafür vorgesehen Schalter an der Wand oder direkt am Gerät bedienen weiterlesen

Schleichwerbung

Die Spannung steigt, der Puls schießt in die Höhe. Hinter der Ecke lauert ein Schatten, der letztlich wieder unerkannt in die Dunkelheit der Nacht gleitet. Plötzlich ein spitzer Schrei, das Geräusch von scharfem Metall, das drei, vier Mal in einen Körper gerammt wird. Am Boden liegt eine Leiche. Blut nimmt die Form einer Pfütze an. Und die Zuschauer fragen sich: wer ist der Mörder? So oder so ähnlich ist das regelmäßig im Kino. Bei einer guten Story bleibt der Zuschauer bis zum Schluß ahnungslos, wer der Bösewicht der Geschichte ist. Das Rätselraten könnte aber bald vorbei sein, wenn der Mörder weiterlesen

Von Tastendrückern und Tastenlegern

Die unbequemste Tastenkombination der Welt ist Strg-Alt-Entf, auch bekannt als Ctrl-Alt-Del auf amerikanischen/englischen Tastaturen. Mit Strg-Alt-Entf öffnet man den Taskmanager unter Windows. Früher musste man Strg-Alt-Entf drücken, wenn man sich einloggen wollte. Unbequem und vielleicht unsinnig ist die Tastenkombination deshalb, weil man zwingend zwei Hände benötigt, um sie zu drücken. Selbst mit einen Gipsarm ist das schon ein Graus. Davon kann ich ein Lied singen. Ich kann aber ehrlich gesagt nur erahnen, wie es für einarmige Menschen sein musste, sich einzuloggen. Selbst Bill Gates hat Strg-Alt-Entf als Fehler bezeichnet. 2013 sagte er in einem Gespräch mit der Harvard University, dass weiterlesen

Datenschutzimpfung

Fast einen Monat sind die Briten jetzt schon raus aus der EU. Und gemerkt hat man nichts. Wenige Tage vor dem Stichtag war ich in Manchester auf einer Tagung und kurz danach, am 06. Februar, in London. Und beide mal habe ich keinen Unterschied gemerkt. Die Einreise war wie eh und je. Als EU-Bürger konnte ich mit meinem EU-Pass in die Fast-Lane und auch bei der Ausreise war alles gleich. Wie gesagt: gemerkt, dass die Briten draußen sind, hat man nix. Das dem so ist, liegt an der Übergangsregelung von knapp einem Jahr, die der britische Premier Johnson mit dem weiterlesen

Neues Sternbild entdeckt!

In jungen Jahren bin ich mit einem Klassenkameraden mal ein Wochenende zum Zelten an den Ammersee geradelt. Das Wetter war leider nicht ganz optimal, denn hin und wieder gab es den ein oder anderen heftigen Regenschauer. Aber in der Nacht hatten wir Glück. Der Himmel war wolkenfrei und so weit außerhalb der Großstadt störte auch keine Lichtverschmutzung den Blick auf die Sterne. Es war einfach grandios! Wir tranken Bier und über uns schwebte der schönste Sternenhimmel den man sich vorstellen kann. Traumhaft! Ich entdeckte alle Sternbilder, die ich kannte. Den großen und den kleinen Wagen. Sie merken schon, ich habe weiterlesen

Dreckige Unterhosen

Passwörter sollten wie Unterhosen gewechselt werden. Regelmäßig! So oder so ähnlich hieß es bisher immer. Ich sage das auch so in meinen Vorträgen. Andere IT Sicherheitsexperten sagen das auch. Sogar das BSI, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik sagt das. Oder besser: sagte. Also Vergangenheit, nicht Präsens. Was ist denn da passiert? Das regelmäßige Ändern eines Passworts verhinderte, dass Angreifer mit einem erbeuteten Passwort auf immer und ewig in das System einbrechen können. Schließlich – und das war der Hintergedanke – bekommt man oft ja gar nicht mit, dass einem das Passwort gestohlen wurde. Die Hacker hätten so quasi weiterlesen

Weg damit!

Ein gebrauchtes Auto in Zahlung zu geben, um den Preis für ein neues Fahrzeug zu senken, ist seit eh und je Normalität. Schließlich kann der Händler das Fahrzeug ja selbst weiterverkaufen und macht letztlich keinen (großen) Verlust. Damit das System funktioniert, muss das alte Auto aber zumindest noch funktionieren. Nur dann findet sich noch jemand, der sich freut einen günstigen, aber zumindest fahrbaren Untersatz kaufen zu können. Es wäre also völlig absurd, wenn der in Zahlung gegebene Gebrauchtwagen unbrauchbar gemacht werden würde. Genau das passiert aber gerade. Nicht mit Autos, dafür mit Lautsprechern der Firma Sonos. Diese smarten Lautsprecher sind weiterlesen

Geräuschkulisse

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten (und durften) sich die Menschen hier in Deutschland wieder ausländischen Filmen zuwenden. Kinos verbreiteten sich rasch und Filme aus Hollywood brachten Glamour und die weite Welt in deutsche Städte und die Provinz. Es gab nur ein Problem. Die Sprache. Viele Bürger hatten damals nur rudimentäre Fremdsprachenkenntnisse. Es war also nötig, die Filme zu übersetzen und zu synchronisieren. Dank BASF gab es seit den 1930er Jahren bereits Tonbänder und zehn Jahre später – so sagt das Wikpipedia – haben sich diese Magnetbänder bei der Synchronisation von Filmen durchgesetzt. Da auf der Originalaufnahme nicht nur die (ausländische) weiterlesen