Das Internet von Oma und Opa

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, in diesen Zeiten. Überall hört und liest man nur Corona, Corona, Corona. Ich kann es einfach nicht mehr hören. Und während die einen das Land am Laufen halten, dutzende Überstunden machen und (zurecht) als Held:innen gefeiert werden, jonglieren andere im Home-Office zwischen Büro und Kleinkind. Wieder Andere haben Existenzangst und wissen nicht einmal, wann und wie es weitergehen soll. Positiv an dem Scheiß-Virus ist eigentlich nur, dass man aktuell vieles nicht mehr machen darf … und deshalb zu Hause Dinge tut, die man lange vor sich hergeschoben hat. Ich meine so Dinge wie weiterlesen

Die Taube und der Truthahn

Eine taube Taube sitzt auf einer Bank vor einer Bank, während deren Leiter eine Leiter hält, auf der seine Mutter eine Mutter auf die Schraube schraubt. Wenn ein Wort für mehrere verschiedene Begriffe steht, dann bezeichnet man das Wort als homonym. Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr homonyme Begriffe fallen einem ein. Steuer, Strom, Ball, Strauß, Kiefer oder Tau. Homonyme lernt man als Kind im täglichen Gebrauch kennen und muss meist gar nicht überlegen, was gemeint ist. Für Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, sind sie aber oft ein Problem. Besonders dann, wenn man einen Satz ohne Zusammenhang übersetzen weiterlesen

Auf die Länge kommt es an

Mann, waren das noch Zeiten. Telegraph Road von den Dire Straits dauert 14 Minuten und 21 Sekunden. Oder Dazed & Confused (Live) von Led Zeppelin. Das prügelt einem fast 27 Minuten Gitarrenriffs und Schlagzeug aufs Trommelfell. Haben Sie noch Don’t let me be misunderstood von Santa Esmeralda im Ohr? Ganze zehn Minuten können Sie da mitgrölen. Ein Hammer. Viele Hits der 70er, 80er und 90er dauern ähnlich lange. Man denke da an frühe Stücke von Genesis, Pink Floyd, Mike Oldfield oder Meat Loaf. Einige Songs belegen sogar eine volle Seite einer LP, was immerhin die Abkürzung für LANGspielplatte ist. Heute weiterlesen

NICHTS IST ZU TEUER

Als es noch Telegramme gab, waren verkürzte Schreibweisen sinnvoll. Anstelle „Ich komme am Donnerstag um 15 Uhr an.“ schrieb man „Ankomme Donnerstag 15 Uhr!“. Der Grund ist einfach. Beim Telegrafieren wurde nach Anzahl der versendeten Wörter bezahlt und so sparte man die Hälfte und übersendete inhaltlich trotzdem alle Informationen. Der Geschäftsmann E.L. Bentley kam um 1920 auf die tolle Idee, eine Art Codebuch herauszugeben, das „Bentleys Complete Phrase Book“. In ihm fanden sich tausende Sätze, die im beruflichen Alltag häufig genutzt wurden, Sätze wie „Bestellung umgehend telegrafisch bestätigen“ waren alphabetisch aufgelistet und daneben standen Buchstabenkombinationen wie DAYBZCSCO. Im zweiten Teil weiterlesen

Erpressung mit Vorkasse

Wie letzte Woche geht es auch heute wieder um ein Jubiläum. Und es geht auch um Viren, aber garantiert nicht um Corona. Versprochen! Es war im Dezember 1989, also vor ziemlich genau 30 Jahren, als uns der erste Computervirus heimsuchte, der seine Opfer erpresste. Heute nennt man das Phänomen Ransomware, was vom englischen Wort Ransom abstammt, das Lösegeld bedeutet. Der amerikanische Biologe Joseph L. Popp Jr. programmierte mit dem damals weit verbreiteten QuickBASIC 3.0 eine Schadsoftware, die etwa 1.000 Rechner lahmlegte. Im Gegensatz zu vorher schon bekannten Computerviren löschte und zerstörte Popps Programm die Daten nicht endgültig. Er veränderte sie weiterlesen

Da ist noch Luft drin

Pffffffffffft. Ziemlich auf den Tag genau vor 145 Jahren, am 19.März 1875, eröffnete die Österreichische Post- und Telegraphenverwaltung in Wien ein Rohrpostnetz. Auf einer Gesamtlänge von rund 12km wurden alle zehn Postämter innerhalb des Wiener Gürtels mit Kupferrohren verbunden. Über eigene Zuleitungen wurde dazu Druckluft in die Transportröhren gepresst. Zu Spitzenzeiten schaffte das Wiener Netz bis zu 20.000 Büchsen täglich. Die Zylinder flutschten dabei mit bis zu 50km/h von A nach B. In Berlin gab es so eine Rohrpost sogar schon zehn Jahre früher, in München wurde sie hingegen erst 1922 für den öffentlichen Betrieb freigegeben. Die Rohrpostsysteme wurden damals weiterlesen

Der Erste macht das Licht aus

Falls Sie auch gerade keine Lust mehr haben, immer und überall nur über das Corona Virus zu lesen, dann sind Sie hier richtig. Ich bin nämlich kein Virologe. Die einzigen Viren, mit denen ich mich auskenne, sind Computer-Viren. Aber angesichts der Lage will ich auch darüber nicht schreiben. Heute dreht es sich deshalb an dieser Stelle um eine lustige Anekdote aus dem Internet der Dinge. Immer mehr Menschen statten ihre Wohnungen und Häuser ja mit smarten Geräten aus. Also elektrischen Geräten, die man nicht mehr nur mit dem ursprünglich dafür vorgesehen Schalter an der Wand oder direkt am Gerät bedienen weiterlesen

Schleichwerbung

Die Spannung steigt, der Puls schießt in die Höhe. Hinter der Ecke lauert ein Schatten, der letztlich wieder unerkannt in die Dunkelheit der Nacht gleitet. Plötzlich ein spitzer Schrei, das Geräusch von scharfem Metall, das drei, vier Mal in einen Körper gerammt wird. Am Boden liegt eine Leiche. Blut nimmt die Form einer Pfütze an. Und die Zuschauer fragen sich: wer ist der Mörder? So oder so ähnlich ist das regelmäßig im Kino. Bei einer guten Story bleibt der Zuschauer bis zum Schluß ahnungslos, wer der Bösewicht der Geschichte ist. Das Rätselraten könnte aber bald vorbei sein, wenn der Mörder weiterlesen

Von Tastendrückern und Tastenlegern

Die unbequemste Tastenkombination der Welt ist Strg-Alt-Entf, auch bekannt als Ctrl-Alt-Del auf amerikanischen/englischen Tastaturen. Mit Strg-Alt-Entf öffnet man den Taskmanager unter Windows. Früher musste man Strg-Alt-Entf drücken, wenn man sich einloggen wollte. Unbequem und vielleicht unsinnig ist die Tastenkombination deshalb, weil man zwingend zwei Hände benötigt, um sie zu drücken. Selbst mit einen Gipsarm ist das schon ein Graus. Davon kann ich ein Lied singen. Ich kann aber ehrlich gesagt nur erahnen, wie es für einarmige Menschen sein musste, sich einzuloggen. Selbst Bill Gates hat Strg-Alt-Entf als Fehler bezeichnet. 2013 sagte er in einem Gespräch mit der Harvard University, dass weiterlesen

Datenschutzimpfung

Fast einen Monat sind die Briten jetzt schon raus aus der EU. Und gemerkt hat man nichts. Wenige Tage vor dem Stichtag war ich in Manchester auf einer Tagung und kurz danach, am 06. Februar, in London. Und beide mal habe ich keinen Unterschied gemerkt. Die Einreise war wie eh und je. Als EU-Bürger konnte ich mit meinem EU-Pass in die Fast-Lane und auch bei der Ausreise war alles gleich. Wie gesagt: gemerkt, dass die Briten draußen sind, hat man nix. Das dem so ist, liegt an der Übergangsregelung von knapp einem Jahr, die der britische Premier Johnson mit dem weiterlesen