Mitwisser

Bei mir sind es vier. Obwohl es ja streng genommen null sein sollten. Aber das ist lebensfremd, finde ich. Und vielleicht auch gar nicht richtig. Wie viele sind es denn bei Ihnen? Wie viele Menschen kennen Ihr Passwort? Bzw. die Methodik, mit der Sie all Ihre Passwörter bauen? Name des Haustieres und das aktuelle Jahr? Bello2025? Immer häufiger wird dazu geraten, dass man zumindest seine privat genutzten Zugangsdaten für das Mailpostfach, zum Online-Banking und für Abos jeglicher Art aufschreibt und irgendwo in der Wohnung geschützt und in einem Umschlag hinterlegt. Das mache ich auch. Schließlich kann uns heute noch ein weiterlesen

Grüße vom Ampelmännchen

In Kopenhagen wurde 1933 die erste Fußgängerampel in Betrieb genommen, Berlin folgte 1937. Am Anfang waren diese lediglich verkleinerte Fahrzeugampeln mit einfarbigen Leuchtflächen in Rot und Grün. Die symbolisierten Fußgänger setzten sich erst später durch. Das berühmte DDR-Ampelmännchen wurde 1969 erstmals in Ost-Berlin (Unter den Linden/Friedrichstraße) und nach der Wiedervereinigung (und Protesten gegen das sterile West-Ampelmännchen) auch in einigen westdeutschen Städten eingeführt. Seit 1996 gibt es auch die Ampelfrau und einige Städte haben sogar Ampel-Pärchen. Trotz Bemühungen der EU, die Fußgängerampeln in ganz Europa mit einem ziemlich sterilen EU-Ampelmännchen zu vereinheitlichen, gibt es Städte, die berühmten Einwohnern auf Ampeln huldigen. weiterlesen

Verdammte Scheiße!

Entschuldigung! Ich fluche nicht! Der heutige Text dreht sich lediglich um Exkremente. Und zwar aus technischer Sicht. Als am 20. Juli 1969 Neil Armstrong und Buzz Aldrin als erste Menschen auf dem Mond gelandet sind, sind sie nicht gleich ausgestiegen. Sie blieben erst einmal sechs Stunden und 39 Minuten in der Mondlandefähre »Eagle«, um sich von der anstrengenden Landung zu erholen. Sie mussten schließlich die gesamte Zeit vom Abdocken von der Saturn-V-Rakete bis zum Aufsetzen im Mondstaub stehen. In der Landefähre gab es nämlich keine Sitze. Um Gewicht für den Wiederaufstieg zu sparen. Die erste Aufgabe nach dem Aufsetzen war weiterlesen

Glauben ist nicht wissen

Mathematische Beweise in der Schule konnte ich noch nie so richtig nachvollziehen. Sie wissen schon, in Mathe gab es ja schon immer das Ziel, eine aufgestellte These zu beweisen. Also etwas durch Formeln und Gleichungen wasserdicht zu belegen. Ich erinnere mich nur ungerne an die Mathe-Stunden in der Schule, bei denen es um einen Beweis ging. Heute bin ich froh, wenn ich einen Dreisatz weitgehend fehlerfrei hinbekomme. Von Beweisen ganz zu schweigen. Kurzum: ich war immer froh, einen Taschenrechner zu haben oder einen Computer. 1976 kam es dann aus Sicht einiger Mathematiker zum Super-GAU. Erstmals in der Geschichte der Zahlen weiterlesen

Feind hört mit

Lew Sergejewitsch Terme hat um 1920 nicht nur das erste Instrument erfunden, das elektrische Töne abgibt und als Vorreiter des Synthesizers gilt. Leon Theremin, wie er später genannt wurde, hat auch die Wanze erfunden. Also das »versteckte Mikrofon«, mit dem man Gespräche Dritter unbemerkt mithören kann. Die Geschichte des Abhörens begann aber schon deutlich früher. Freunden von historischer Kryptographie wird der Name Athanasius Kircher etwas sagen. Der Professor für Theologie und Philosophie lebte von 1602 bis 1680 und hat neben einer verschlüsselten Nachrichtenübertragung und diversen anderen Dingen auch eine der ersten Abhöranlagen der Welt entworfen. Wie unwohl müssen sich die weiterlesen

Kann ich Deine Nummer haben?

Na? Würden Sie jedem Ihre Nummer geben? Kommt drauf an, dürfte die häufigste Antwort sein. Die Frage ist nur, worauf es ankommt. Wie das Gegenüber aussieht? Also ob der/die Fragende hübsch ist? Oder vertrauenserweckend? Vielleicht kommt es auch auf die Situation an, in der jemand nach Ihrer Nummer fragt. Vermutlich kommt es in erster Linie darauf an, um welche Nummer es gerade geht. Ist die Telefonnummer gemeint oder die Kreditkartennummer? Gerade bei Kreditkarten zucken viele zusammen, denn die soll man ja möglichst geheim halten. Auch wenn Betrüger heute dank 2-Faktor-Authentisierung mit einer abgelesenen Kreditkartennummer samt Gültigkeitsdatum fast nichts mehr machen weiterlesen

Schulterblick

Nachdem eine ähnliche Funktion von Microsoft aufgrund von Beschwerden (erst einmal?) eingestellt wurde, macht Google das Fass jetzt auf. Dessen künstliche Intelligenz „Gemini“ (sprich: dscheminei) bietet in Version 2 eine neue Funktion. Noch ist sie nicht allgemein verfügbar, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Wer möchte, kann sich auf YouTube schon mal einen Vorgeschmack holen. Einige Tech-Journalisten und Vlogger konnten die neue Funktion bereits testen. Und die hat es in sich … sie ist supergeil und supergefährlich. In der neuesten Version von „Gemini“ kann man nicht nur mit der KI sprechen, sie kann analysieren, was man auf seinem weiterlesen

Volle Konzentration

Wenn in England Schülerinnen und Schüler auf den Schulbus warten, dann könnte man meinen, dass ein Sportverein zu einem Auswärtsspiel fährt. Alle Kinder und Jugendlichen sind einheitlich gekleidet. Gut, es handelt sich nicht um Trikots und die einen tragen Rock, andere Hosen. Aber die blaue Farbe, der Schnitt und das Muster sind gleich. In England trägt man auch heute noch Schuluniformen, die so aussehen, als ob sich die Designer am Bühnenoutfit des AC/DC Gitarristen Angus Young orientiert hätten. Es gibt natürlich Diskussionen über die Sinnhaftigkeit von identischer Kleidung und aufgezwungener Uniformen, wie sie in UK getragen werden. Der Einheitslook soll weiterlesen

Die Hölle im Paradies

In meinem letzten Urlaub verbrachte ich ein paar Tage in einem kleinen gemieteten Häuschen mitten im Grünen. Es war warm, kuschelig und wunderbar eingerichtet. Das kleine Traumhaus lag am Grund einer sich den Hügeln entlangschlängelnden Schlucht und direkt neben der kleinen Terrasse plätscherte ein Bach mit eiskaltem, aber glasklarem, frischem Wasser. Auf den schmalen Wiesen entlang des Ufers grasten immer mal wieder Schafe oder Rinder. Die perfekte Gegend zum Spazierengehen und Abschalten vom Alltag auf Konferenzen und Messen. Kurzum: Idylle pur. Eigentlich. Wenn da nicht das Problem gewesen wäre, dass es in dieser Schlucht keinen Handyempfang gab. Nichts. Null. Nada. weiterlesen

Bitte warten

»Wir haben heute leider ein erhöhtes Anruferaufkommen. Ihre voraussichtliche Wartezeit beträgt 15 Minuten.« Na? Schon mal gehört? Ja? Soll ich Ihnen etwas sagen? Das »erhöhte Anruferaufkommen« ist nicht erhöht. Das ist immer so. Weil egal, wann ich bei „dieser“ Hotline anrufe, der Spruch kommt immer. Immer! »Wir haben heute leider ein erhöhtes Anruferaufkommen.« Von wegen. Ihr habt zu wenig Leute! Oder zu viele Probleme, weswegen Kunden anrufen müssen. Aber so sehr ich mich auch ärgere, ich kann das ja auch ein wenig verstehen. CallCenter sind teuer im Unterhalt. Du brauchst sehr viele Menschen, die unter Umständen sogar im Schichtdienst die weiterlesen