Können schon, wollen nur nicht

Als (Halb-)Schwede fahre ich standesgemäß einen Volvo. Meinen motorisierten Elch habe ich vor vier Jahren gebraucht gekauft, heute ist er mittlerweile neun Jahre alt. Das Auto, hat aber so ziemlich alle Annehmlichkeiten. Mit einer Ausnahme: Es hatte keine Standheizung. Wenn ich aber im Winter von der Skipiste auf dem Parkplatz durch den Schnee zum Auto stapfe, gibt es nichts schöneres, als ein warmes Fahrzeug, das auf einen wartet. Also habe ich nachgefragt. Das Nachrüsten einer Standheizung hätte mein Volvo-Händler laut Listenpreis mit etwa 800€ berechnet. Zu viel, wie ich fand. Standheizung als Softwareupdate Eines Tages jedoch erzählte mir jemand, dass weiterlesen

Zwangstausch

Zweitschlüssel gefunden Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Bank und vermieten Schließfächer an Ihre Kunden. Diese Fächer sind ausgestattet mit sündhaft teuren und verdammt guten Schlössern der Firma „Supersicher“, dem Weltmarktführer im Bereich Schließsysteme. Eines Tages findet jemand in einem Waldstück tausende Schlüssel. Es sind Zweitschlüssel, Kopien von Schlüsseln, die tausende Schlösser von „Supersicher“ aufsperren. Aufgrund der vielen Fußspuren ist klar, dass sich bereits einige an den Schlüsselkopien bedient haben. Die Kopien stammen nicht von den Original-Schlüssel aus Ihrer Bank. Es gab ein Sicherheitsloch in einer anderen Firma, bei der irgendjemand Nachschlüssel anfertigen konnte. Da es bei „Supersicher“ aber weiterlesen

Das Tempotaschentuch unter den Suchmaschinen

Die Nummer Eins Eine Marke hat es eindeutig geschafft, wenn ihr Name nicht nur für ein Produkt steht, sondern für eine ganze Produktgruppe. So wie das Tempo für Taschentücher steht, der Uhu für Bastelkleber und Pritt für den Klebestift. So wie Tesa für Klebestreifen und PostIt für gelbe Notizzettel steht, so steht Google für Suchmaschinen. Und das gleich weltweit. Google hat dieses Ziel also erreicht. Noch besser – und auch das hat Google geschafft – ist es nur, wenn man gleich zum Verb wird, wenn also eine Tätigkeit mit einen Produktnamen gleichgesetzt wird. In den USA kommt diese Sprachvermischung vergleichsweise weiterlesen

dadada ist dummdummdumm

Mark Zuckerberg (sprich: Sackabörg) wurde gehackt! Der Facebook-Gründer ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden, bei der Hacker Dinge in seinem Namen auf seinem Twitter und Pinterest Account gepostet haben, die garantiert nicht von ihm stammen. Wie man mittlerweile weiß – oder vermutet – stammen die verwendeten Passwörter aus einem alten Diebstahl von tausenden LinkedIn-Zugangsdaten. Diese Geschichte lehrt uns fünf Dinge über einen der reichsten Menschen der Welt. Was lernen wir daraus? 1) Zuckerberg kann sich Passwörter schlecht merken, denn seines lautete „dadada“. Manche Journalisten schrieben, dass er vermutlich den Liedtext des Neue Deutsche Welle Hits „Da da da“ von Trio als weiterlesen

Geht nicht, gibt’s doch

Immer wieder lese ich irgendwelche Bewertungen im Internet, die das gekaufte Produkt als gänzlich unbrauchbar abstempeln. „Kam an, ging nicht, sofort zurückgeschickt“ steht dann da. Oder: „Funktioniert überhaupt nicht.“ Und manchmal steht da auch nur ein Wort über das Produkt: „Schrott“ – verbunden mit der 15mal längeren Aussage: „Man muss leider mindestens einen Stern geben. Wenn ich könnte, hätte ich NULL Sterne gegeben“ Himmel Herrgott, wenn Du Hirni schon Zeit für diese 15 Worte hast, dann hättest Du die dafür geopferte Zeit ja wenigstens nutzen können, um mir zu erklären, WAS denn an dem Produkt „Schrott“ ist. Dann hätte ich weiterlesen

Frauen an der Macht

Vor kurzem hörte ich in Manchester eine Rede von Dame Stella Rimington. Sie war in den 1950ern Spionin und wurde später die erste Frau an der Spitze des britischen Inlands-Geheimdienst MI5. Sie war das, was „M“ bei James Bond ist und wer sich gefragt hat, warum Bond eine Chefin hatte: Weil es Dame Stella Rimington gibt! Judi Dench, die von 1995 bis 2012 insgesamt Sieben mal Bonds Chefin „M“ spielte, sieht ihr nicht ohne Grund ähnlich. Eigentlich ging es in der Rede vor allen Dingen darum, wie Frauen in Spitzenpositionen so genannter Männerberufe kommen – und welche Schwierigkeiten ihnen die weiterlesen

Spicken verboten

Machen wir uns nichts vor. Schüler sind seit hunderten von Jahren Spezialisten in einer Disziplin: dem Spicken bei Prüfungen. Lehrer hingegen arbeiten daran, die Abschauversuche der jungen Menschen zu unterbinden. Deshalb erfinden Schüler auch immer wieder neue Methoden. Spickzettel, Geheimtinte, bereits mitgebrachte und zu Hause geschriebene Aufsätze, bis hin zu Bluetooth Headsets unter der Mütze oder einem versteckten Telefon auf dem Klo – um bei einer angetäuschten Pinkelpause jemanden anzurufen zu können. Und die Lehrer … die reagieren umgehend auf jede neu entdeckte Möglichkeit. Daher gibt es mittlerweile gestempelte Papiere, um eingeschmuggelte Dokumente zu erkennen, es gibt natürlich ein Handyverbot weiterlesen

Da fehlt ein kleines Stück vom Vornamen

Flughafen Köln-Bonn, Donnerstag Morgen 8:30 am Check-In-Schalter. Vor mir steht nur ein wartender Gast. Gleich bin ich dran. Dachte ich … Es dauert und dauert. Auch der Koffer steht auch noch auf der Waage und fährt nicht zum Security-Screening. Irgendwann frage ich mich, was da vorne wohl los ist und mein Ohr fängt einen Fetzen des Gesprächs auf. „Da fehlt ein kleines Stück vom Vornamen.“ sagt die Dame der Airline zum Fluggast. Bei der Einreise in viele Länder mit Visumpflicht ist es notwendig, dass der Name auf dem Flugticket mit dem auf dem Visum und dem Reisepass übereinstimmt. Bei dem weiterlesen

Komfort hoch, Sicherheit runter

Der Messenger-Dienst WhatsApp wird von 35 Millionen Menschen in Deutschland genutzt. Weltweit sind es seit kurzem über eine Milliarde Nutzer. WhatsApp ist der meist verbreitetste Nachrichtendienst der Welt und mittlerweile auch richtig sicher. Die vor wenigen Wochen eingeführte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung setzt diesem Sicherheitsstreben die Krone auf. Sie ist nach Meinung von Experten vorbildlich implementiert und nach heutigem Wissensstand nicht zu knacken. WhatsApp selbst kann nun unsere Nachrichten nicht mehr mitlesen. Doch: Immer wieder höre ich von Menschen, die behaupten, „gehackt“ worden zu sein. Da ist vom Stalker die Rede, oder vom Ex, der Dinge weiß, die er nicht wissen kann und weiterlesen

Austausch-Dealer

Vor vielen Jahren war es noch möglich, dass man beim Auto selber die Zündkerzen wechselt. Man konnte in einem früheren Leben sogar auch noch jede x-beliebige Tinte in einen Drucker stecken, ohne dass er moserte. Auch Kaffeemaschinen akzeptierten Pulver von jeder Rösterei. Heute braucht man ein Informatikstudium um überhaupt herauszufinden, dass eine der Zündkerzen nicht mehr zündet. Drucker zicken rum, wenn die Tinte einen anderen Markennamen trägt. Und auch die Pads für Latte oder Macchiato sind alles andere als herstellerübergreifend genormt. Sinn der Sache ist, dass wir in Vertragswerkstätten gehen, mit überteuerter Farbe drucken und die braune Plörre mit immer weiterlesen