Leg dich ja nicht mit Google an!

Die amerikanische Webseite DansDeals berichtet von einem Vorfall, der zeigt, welche Macht die Internetkonzerne über uns haben. Da wird einem echt angst und bange! Die Geschichte in Kurzform ist wie folgt: Google verkauft mittlerweile auch Smartphones unter eigenem Namen. Das aktuelle Modell heißt „Google Pixel“. Jeder mit einem Google-Account kann über das Mobilfunkangebot „Project Fi“ so ein Smartphone kaufen. Ein kommerzieller Wiederverkäufer in NewHampshire hat – wie schon öfters bei früheren Modellen – Google-User gebeten, ein Gerät zu kaufen und an ihn liefern zu lassen. Er verkauft die Geräte dann mit einem Aufschlag weiter und teilt den gemachten Gewinn.

Wir alle – mich eingeschlossen – haben die gefühlten 732 Seiten der Google-AGBs wahrscheinlich nie gelesen. In denen steht aber, dass Google einen kommerziellen Wiederverkauf verbietet. Ganz unabhängig davon, ob dies rechtlich überhaupt durchsetzbar ist, Google setzt das mit Selbstjustiz durch. Der Internetriese hat nämlich ohne Vorwarnung geschossen, in dem er alle Accounts gesperrt hat, die ein Handy bestellt haben und bei denen als Lieferadresse der Reseller in New Hampshire angegeben war.

Ein Google-Account ist für viele das halbe Leben. Wer seine GMAIL-Adresse als Haupt-Email nutzt, der kann weder Mails lesen, noch empfangen. Schlimmer noch. Freunde und Kunden erhalten Mails als unzustellbar zurück – so, als ob es einen nicht mehr gäbe.

Auch andere Dienste, die Google uns Google Pixel Wiederverkäufer werden "inhalftiert"„kostenfrei“ zur Verfügung stellt, sind dann nicht mehr nutzbar. Diese Menschen haben keinen Zugriff mehr auf ihre eigenen Daten. Nicht auf ihre Kontakte, nicht auf ihren Kalender, nicht auf ihre Dateien, nicht auf ihre Fotos, nicht auf ihre Emails. Alles ist in Geiselhaft – und ohne Chance, ein Backup zu erstellen.

Google kann jeden jederzeit sperren, wenn man ihren Anforderungen nicht genügt. Und ich denke dabei auch an Facebook, das Hetze nicht löscht, weil es zwar gegen deutsche Gesetze verstößt, aber eben nicht ihren Vorgaben wiederspricht. Wir sind abhängig von dem Willen einzelner Firmen, die tun und lassen können, was sie wollen. Und wir machen uns täglich abhängiger von ihnen.

Falls Sie denen mal Ihre Meinung dazu geigen wollen: Die Google Hotline hat die Nummer 040 / 808179000. Ich würde aber vorher sicherheitshalber erst einmal die AGB vollständig durchlesen. Vielleicht ist es ja auch nicht erlaubt, sich bei Google über Google zu beschweren.

Ist das die Folge für unsere Daten, wenn man sich bei Google über Google beschwert?

Ist das die Folge für unsere Daten, wenn man sich bei Google über Google beschwert?


Bildnachweis: Oben – mopic via Fotolia // Unten – angelo.gi via Fotolia

2 Kommentare zu “Leg dich ja nicht mit Google an!

  1. Hier sieht man gut die Problematik bei „kostenfreien“ Dienstleistungen, welche jederzeit widerrufen werden können und es bei Problemen keinen zuverlässigen Support gibt. Für relevante und vertrauliche Daten sind daher solche Anbieter keine Option.

  2. Ich boikottiere seit Jahrzehnten Google mit all seinen „Diensten“! Würde das jedem so weiterempfehlen, denn es geht auch ohne Google, Youtube, etc…

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