Anders, als man liest

An dieser Stelle habe ich schon des Öfteren über selbstfahrende Autos geschrieben. Ebenso über KI, also künstliche Intelligenz. Und auch über Fake News, also falsche Nachrichten. Heute schreibe ich hier so ein bisschen das Überraschungs-Ei für Sie. Doch statt Spannung, Spiel und Schokolade, gibt es drei unterschiedliche Themen. Denn ich schreibe nicht nur über selbstfahrende Autos, sondern auch über die KI, mit der sie gesteuert werden. Und ich muss bekloppt sein … ich lege noch einen drauf und packe in diesen Text auch noch ein bisschen Fake News. Wer das jetzt nicht liest, ist also selbst schuld.

Seit zwei Monaten hat Cruise, eine Tochter des Automobilkonzerns General Motors, die Genehmigung, fahrerlose Robotaxis auf den Straßen von San Francisco zu betreiben. Diese Erlaubnis wurde jetzt wieder entzogen. Und zwar deshalb, weil eines dieser Taxis einen Unfall hatte und dabei eine Frau angefahren hat. Doch damit nicht genug.

Das autonome Fahrzeug ist dann sogar noch weitergefahren. Quasi eine Fahrerflucht eines Autos ohne Fahrer. Viel schlimmer aber: das Opfer war unter dem Fahrzeug eingeklemmt und wurde mehr als sechs Meter mitgeschleift, sodass die Frau letztlich von den Rettungskräften mit Spezialwerkzeug befreit werden musste.

Und was sagt Cruise dazu? Die sagen, das Auto sei nur weitergefahren, „um weitere Verkehrssicherheitsprobleme zu vermeiden“. SKANDAL!!elf!1! Die wollen doch von ihrer unsicheren Software ablenken und Fehler verschleiern.

Eines sieht man: Die KI, die das Fahrzeug steuert, ist mit einer unbekannten Situation überfordert. Vielleicht hat das Auto „gelernt“, nach einem leichten Zusammenstoß an die Seite zu fahren, um die Straße nicht (unnötig) zu blockieren und die unter dem Auto eingeklemmte Frau nicht „gesehen“, weil die Sensoren nach vorne und nicht nach unten zeigen. Gut, dass die Lizenz entzogen wurde, denn die KI ist offensichtlich nicht in der Lage „sicher und angemessen auf Vorfälle mit Fußgängern“ zu reagieren, wie die Behörde sagte.

Liest man sich aber mal nicht nur die kurzen Meldungen mit besonders hohem Anteil an Bildern durch, dann stellt man fest, dass sich alles ein bisschen anders darstellt. Die angefahrene Frau betrat bei Rot für Fußgänger die Straße! Das Cruise Fahrzeug blieb trotzdem stehen (obwohl es grün hatte) und wartete, bis die Frau an ihm vorbeigegangen war. Der eigentliche Unfall geschah dann auf der Nachbarspur. Die Frau wurde dort von einem Nissan mit menschlichem Fahrer getroffen und dadurch vor das Robotaxi geschleudert, das gerade losgefahren war. Das Taxi bremste hart ab … und fuhr daraufhin tatsächlich eine Wagenlänge weiter. Aber nicht, um zu flüchten, sondern weil das in den kalifornischen Vorschriften für selbstfahrende Autos so vorgeschrieben ist. Das Beste an der wahren Geschichte ist jedoch, dass der Fahrer des Nissan vom Unfallort geflüchtet ist.

Ein Kommentar zu “Anders, als man liest

  1. Tja, die Zeiten in denen wir mit gut recherchierte Meldungen informiert wurden sind längst vorbei. Und da nehme ich einstmals seriöse Tagezeitungen nicht aus. Heute zählt nur noch schneller zu sein als die Marktbegleiter und mehr Klicks zu erzielen, um die eigene Reichweite zu steigern.

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