Von Erfindern und Erfinderinnen

HEUTE, am 09.November wird in Deutschland, Österreich und der Schweiz der TAG DER ERFINDER gefeiert. Wir danken und gedenken denjenigen, die uns mit sinnvollen und unsinnigen Dingen das Leben einfacher gemacht und Innovationen ermöglicht haben.

Wo wären wir ohne Carl Benz, der 1886 das erste Auto gebaut hat und die Mobilität voranbrachte. Oder Allessandro Volta, der sich 1880 die Batterie ausdachte und dessen Erfindung nicht nur Mobiltelefone antreibt, sondern auch Carl Benz‘ Automobil eine Zukunft ohne fossile Brennstoffe ermöglicht. Wo wären wir ohne Steven J. Sasson, den Erfinder der Digitalkamera? Kodak wäre vermutlich noch nicht pleite, dafür gäbe es aber keine Selfies.

Aber es gibt auch unsinnige Erfindungen. Viele davon werde uns seit den 80er Jahren in diesen herrlich-schrecklich synchronisierten Commercials nach „Sendeschluß“ als die Erfindung des Jahrhunderts nahegelegt. Neben dem batteriebetriebenen Six-Pack-Trainer für Six-Pack-Trinker, auch so Dinge wie den NicerDicer, zu Deutsch: den SchönerWürfler. Das ist der ultimative Gemüseraspler, der in keiner Küche fehlen darf. Noch nie in der Geschichte der Menschheit wurden Karotten und Gurken so gleichmäßig in geometrische Formen verwandelt wie mit NicerDicer. Einfach unentbehrlich.

Mein persönlicher Favorit (seit ich Fernsehwerbung schaue) ist aber: Flowbee. Das ist ein Haarschneidesystem, das an einen Staubsauger angeschlossen wird. Es zieht die Haare an wie den Staub auf dem Boden – und häckselt sie dann ab. So kann sich Mutti das Geld für den Friseur sparen. Nach dem Einsatz von Flowbee sind zwar alle Haare gleich lang, aber man sieht – vermutlich gerade deshalb – ein bisschen so aus aus, als wäre einem gerade etwas unter der Kopfhaut explodiert.

Den heutigen TAG DER ERFINDER feiern wir nicht ganz zufällig ausgerechnet heute. Vor 106 Jahren, am 09. November 1914, wurde Eva Maria Kiesler in Wien geboren, die als Leinwandgöttin unter dem Pseudonym Hedy Lamarr die Welt eroberte. Sie war nicht nur eine selbstbewusste Frau, die sich in Zeiten männlicher Herrschaft aus der gewalttätigen Ehe mit dem Waffenproduzenten Friz Mandl (genannt „Patronenkönig“) befreite. Sie war zudem auch noch viel mehr, als „nur“ eine Schönheit auf der Leinwand, die Walt Disney 1937 sogar beim Zeichnen der Trickfilm-Figur der Schneewittchen inspirierte. Hedy Lamarr war Erfinderin. Sie erfand und patentierte 1942 das Frequency Hopping. Nur wegen ihr kann unser WLAN und unser Mobiltelefon Kanäle wechseln, ohne, dass die Verbindung abreisst.

Wäre es nicht wünschenswert, wenn viel mehr Frauen und junge Mädchen den Weg in die Wissenschaft finden und Erfinderin werden, so wie Hedy Lamarr? Ich freue mich über Frequency Hopping ehrlich gesagt viel mehr, als über NicerDicer oder Flowbee. Die wurden garantiert von Männern erfunden, denen nichts Besseres eingefallen ist.

Ein Kommentar zu “Von Erfindern und Erfinderinnen

  1. Natürlich gerne mehr Erfinerinnen in der Wissenschaft und IT – Problem ist glaubich eher dass denen heute suggeriert wird, wenn sie nur laut genug „Diskriminierung“ schreien, wird ihnen per Quotenregelung irgend ein gutbezahlter Job angedichtet und sie müssen ihr Köpfchen garnicht mehr anstrengen um was zu erfinden.
    Hedy Lamarr, Marie Curie, Ada Lovelace… alles tolle Vorbilder für Mädchen und Frauen, aber diese erstgenannten Damen sind durch Einsatz, Arbeit und Leistung dorthin gekommen wofür wir sie heute kennen, nicht durch Quoten, Gender-Studies oder Parteibuch.

    Im Übrigen ist es ein Märchen dass man Battrien dafür braucht um dem Verbrennungsmotor die fossilen Brennstoffe auszutreiben… das ist nur eine mögliche Option, aber spätestens seit Sunfire aus Dresden bewiesen hat dass man Benzin auch synthetisch herstellen kann, unter Verwendung von CO2 aus der Luft + Wasserstoff und einer Variante der guten alten Fischer-Tropsch-Synthese, sollte der Spaß mit den Batterien, die schneller leer sind als man sie füllen kann, eigentlich gelutscht sein… wenn die Politik nicht wäre.
    In Karlsruhe steht übrigens so ein Container von Sunfire herum, und produziert 10 Liter Benzin am Tag, das ist also keine Utopie oder theoretisches Geplänkel sondern das geht. – Man müsste es nur wollen & massiv hochskalieren… aber stattdessen machne wir ja lieber Lockdown zur Rettung der Welt… ich hoffe nur, irgendjemand rettet UNS….

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

*

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.