Hirnverbrannt

Die amerikanische Elite-Universität Stanford entwickelte ein System, mit der eine fast vollständig gelähmte Frau in der Lage ist, Worte in einen Computer zu einzugeben. Ich schreibe bewusst nicht „eintippen“, sondern „eingeben“, denn die Frau kann aufgrund ihrer Lähmung gar nicht tippen. Das eingesetzte System ist eine Weiterentwicklung von iBrain, das der geniale Astro-Physiker Stephen Hawking bereits 2012 nutzen konnte. Dr. Philip Low teste damals an Hawking eine brandneue Methode, mit der Gehirnströme ähnlich wie bei einem EKG mittels einer Art Stirnband – also ohne implantierte Sensoren – gelesen und in ein, zwei einfache Befehle umgesetzt werden. Ich stelle mir das weiterlesen

Freunde im Sonderangebot

Wer als Promi etwas auf sich hält, der hat bei Facebook eine Fanseite. Da können die ganzen Fans die man so hat, einem ein „Like“ schicken. Also den berühmten blauen Facebook-Daumen. Mit diesem signalisiert man seine Zustimmung – dem Popstar oder der Schauspielerin, dessen Seite man „liked“. Dann bekommt man alles, was der sagt und teilt – also Fotos und Kommentare – zugespielt. Wer eine Fanseite geliked hat, der verpasst nichts, was sein Star so öffentlich mit uns teilt. Muss ich jemanden mögen, den ich nicht mag? Wenn man also alles mitbekommen will, was eine Person so von sich gibt, weiterlesen

Liebe(r) {Vorname}, herzlichen Glückwunsch!

Heute ist Michaels Geburtstag. Das zumindest teilt mir Facebook mit. Wenn ich das erste Mal an einem neuen Tag mein Mailprogramm öffne, dann habe ich fast immer so eine Nachricht. Nicht nur von Facebook, auch XING sagt mir, wer meiner Kontakte heute ein neues Lebensjahr feiert. Happy Birthday! Happy Birthday? Soll ich Michael gratulieren? Ihm eine Mail schreiben, dass ich ihm Glück und Zufriedenheit wünsche? Wir kennen uns … ja, das tun wir. Wenn wir uns begegnen würden – was seit drei Jahren nicht der Fall war – dann würden wir uns grüßen und vielleicht zwei, drei nette Sätze wechseln. weiterlesen

Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern

Im März 2014 habe ich Facebooks Kauf von WhatsApp für 19 Milliarden Dollar eine Fehlinvestition genannt. Da war ein Fehler meinerseits, denn WhatsApp hat Facebook am Leben gehalten, auch wenn mir der Preis dafür immer noch absurd hoch vorkommt. Aber was kümmert mich mein Geschwätz von gestern? WhatsApp war es damals wichtig, seine hohen Datenschutzstandards nicht aufzuweichen. So sagte Jan Koum, einer der Gründer von WhatsApp, beim Verkauf, dass sich durch die Übernahme an der strengen Datenschutzrichtlinie seines Unternehmens und dem Umgang mit Nutzerdaten „nichts“ ändern würde. „Hätten wir unsere Grundprinzipien einbüßen müssen, (…), hätte es keine Partnerschaft zwischen unseren weiterlesen

Im Netz gilt nur (m)ein Gesetz

Ich rege mich immer auf, wenn ich höre, dass irgendwelche geldgeilen Typen Handelsembargos umgehen. Da werden über Umwege Waffen(teile) oder sonstige Güter in Krisengebiete gebracht und so eine wichtige Verhandlungsposition z.B. der Vereinten Nationen geschwächt. Kuba unterliegt seit 1960 auch einem Handelsembargo. Allerdings nur einem der USA. Bewohner anderer Länder – zum Beispiel aus der EU – dürfen sehr wohl Waren nach Kuba liefern. Es gibt nur ein Problem. Sie müssen einen Lieferdienst finden, der das macht. Denn: Amerikanische Transportgesellschaften wie UPS transportieren die Pakete trotz politischer Annäherung noch nicht dorthin. Nun passieren aber auch hierzulande Dinge, die wohl einen weiterlesen

Max gegen Goliath

Brüssel, 2015. Ein Urteil des europäischen Gerichtshofes von Anfang Oktober hat mich begeistert. Das so genannte „Safe Harbour Abkommen“ ist ungültig, die Europäische Kommission hätte es so niemals unterschreiben dürfen. Das Abkommen, das absurderweise „Sicherer Hafen“ heißt, regelt wie personenbezogene Daten europäischer Bürger in den USA gespeichert werden. Die Unternehmen sorgen – aus technischer Sicht – für ausreichend Schutz gegen unbefugten Zugriff. Das hat das Abkommen tatsächlich erreicht. Nur, was ist denn eigentlich ein „unbefugter Zugriff“? Und vor allen Dingen: unbefugt aus welcher Sichtweise? Jedes US-Unternehmen ist nämlich „ohne jede Einschränkung verpflichtet“, die Vorgaben des Abkommens außer Acht zu lassen, weiterlesen

Facebook ist (bald) weg vom Fenster

Snapchat killt Facebook weil es eine Funktion hat, die Facebook fehlt: Vergessen! Ende letzten Jahres wollte Mark Zuckerberg den vergleichsweise kleinen Konkurrenten Snapchat kaufen – für angeblich unfassbare 3 Milliarden Dollar. Deren Eigentümer haben jedoch abgelehnt und ich muss gestehen, ich habe sie für bekloppt gehalten. Nun beginnt Snapchat jedoch langsam aber sicher, Facebook die Nutzer zu klauen. Immer mehr User wandern von Facebook zu Snapchat und teilen Ihr Leben und Ihre Gedanken eben über diese Plattform mit Freunden. Der eine oder andere Schreiberling prognostiziert sogar, dass Snapchat der Killer von Facebook sei – und zwar schon bald. Wenn Zuckerberg weiterlesen

Facebook verkauft private Urlaubsbilder seiner Nutzer

Nutzen Sie Facebook? Haben Sie bei Facebook schon einmal ein Bild hochgeladen? Vielleicht eines, wo Sie am Strand liegen und bei Ihren Freunden angeben wollten, wie schön Sie es auf Malle haben? Wundern Sie sich nicht, wenn Sie sich plötzlich an diversen Bushaltestellen selbst von einer Werbetafel heraus anlächeln und für eine Salbe gegen Sonnenbrand werben. Das ist übrigens völlig legal, denn dem Szenario haben Sie bei der Erstellung ihres Facebook-Accounts zugestimmt. Facebook darf ohne Einschränkung alle Inhalte (das sind auch Bilder) der Nutzer verbreiten, vervielfältigen, wiedergeben oder andere Werke damit erzeugen. So steht es in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Übrigens weiterlesen

10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1, weg

Zwei junge Amerikaner haben eine App erfunden, mit der man Bilder online an Freunde schicken kann. Zugegeben, das kennt man schon, also was ist daran so besonders? Ganz einfach, bei Snapchat kann man die Bilder nur einmal und nur für die Dauer von maximal 10 Sekunden ansehen. Danach sind sie weg und für immer gelöscht. Klingt ja nicht wirklich nach einer App, die es besonders weit bringen wird. Tatsächlich aber verschicken mittlerweile etwa 26 Millionen Nutzer täglich bis zu 350 Millionen dieser 10-Sekunden-Bilder. Warum? Weil man so auch erotische Bilder von sich weitergeben kann, ohne Angst haben zu müssen, dass weiterlesen

Das Schaf im Wolfspelz

Facebook ist total überbewertet, was den Nutzen für die meisten Unternehmen anbetrifft. Es ist ein Schaf im Wolfspelz. Man kann auf Facebook keine Zimmer buchen, keinen Termin für die Maniküre ausmachen und Zierfische kann man dort auch nicht kaufen. Was also bietet Facebook an Mehrwert gegenüber einer normalen Webseite? „Wir sind jetzt auch auf Facebook.“ vermelden immer wieder voller Stolz kleine Unternehmen, die den Weg in die virtuelle Welt der sozialen Netzwerke gefunden haben: Raphaelas Kosmetikstudio aus Münster zum Beispiel, ebenso wie Thommys Geschäft für Zierfische aus Eisleben. Doch was machen die da eigentlich? Ist Facebook für Firmen wirklich der weiterlesen