Fehlalarm

Das neue iPhone 14 hat gar nicht so viele neue Funktionen, wie sich viele erhofft hatten. Zudem sieht es praktisch identisch aus, wie das Vorgängermodell. Wie so oft, steckt der Teufel allerdings im Detail und man soll ein Buch auch nicht am Einband bewerten. Es zählen die inneren Werte. Und da glänzt das iPhone 14 mit einer Funktion, die definitiv Leben retten wird.

In Autos ist ein ähnliches System seit April 2018 für Neuwagen Pflicht. Das eCall-System. Sobald das Auto crasht, sendet es automatisch einen Alarm und die aktuelle Position an den Rettungsdienst. Bereits im Juli habe ich darüber berichtet, weil Technik eben nicht unfehlbar ist. Das eCall-System hatte damals bei den Testfahrten einer Autozeitschrift ausgelöst und einen Unfall gemeldet, weil die Fliehkräfte auf einen Crash hinwiesen. Tatsächlich drifteten die Tester mit dem Auto nur durch einen Kreisverkehr – und hatten dabei vermutlich eine Menge Spaß.

Nun hat sich Apple wohl gedacht, dass es schade ist, dass die lebensrettende Funktion eines automatischen Notrufs bei einem Unfall für ältere KFZ (vor 2018) fehlt. Aber … was Autos können, kann das iPhone doch schon lange. Wozu gibt es schließlich den Gyrosensor im Handy?! Das ist der Sensor, der dem Smartphone mitteilt, in welchem Neigungswinkel man das Handy gerade hält (z.B. um den Bildschirm zu drehen) oder ob man läuft oder Fahrrad fährt. Das macht der Sensor, in dem er – vereinfacht gesagt – Fliehkräfte misst. Über dieses geniale Stück Technik habe ich an dieser Stelle auch schon mehrfach berichtet, erstmals im Mai 2014.

In den USA hat diese neue iPhone Funktion schon mehrmals Alarm ausgelöst und Rettungswägen zu verunfallten Personen geschickt und gerettet. So auch in Kings Island, in der Nähe von Cincinnati, Ohio, USA. Mindestens sechs Mal riefen dort iPhones automatisch den Notruf und gaben die aktuelle Position durch. Aber anstatt sechs Mal einen Notarzt zu schicken, machte die Notrufzentrale einfach nichts. Und das, obwohl im Hintergrund lautes Schreien zu hören war, wie man das auch bei verletzten Personen mit starken Schmerzen vermuten würde.

Allerdings … und das ist das Gute an der Geschichte: der Skandal ist gar kein Skandal. Das Geschrei war nämlich eher ein Gekreische und die durchgegebenen Koordinaten zeigten jedes Mal auf eine ganz bestimmte Position: auf die Achterbahn im Kings Island Amusement Park. Die muss wohl so krass sein, dass iPhones von schweren Unfällen ausgehen. Was soll ich sagen … was ist das für eine geile Achterbahn? Mein Flug nach Cincinnati ist gebucht. Wer kommt mit? Ich kenne auch einen guten Chiropraktiker!


Wer will, kann sich hier zwei solche Anrufe mit Achterbahn-Hintergrundgeräuschen anhören:

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