Fasse dich kurz, Philae

Wie funkt man Daten von einem Kometen zur Erde, wenn man viele 
Daten hat und nur wenig Zeit, weil wenig Batterie? Weniger ist 
mehr und trotzdem Alles!

Der tapfere kleine Kometenlander Philae hat so lange Daten vom Kometen Tschuri gefunkt, bis die Batterie ausging. Nun schläft er, 500 Millionen Kilometer entfernt, und es ist unklar, ob er sich jemals wieder melden wird. Die ESA sagt, Philae hätte alle Fotos und Untersuchungsergebnisse rechtzeitig absenden können.

Bestimmt wurden dabei Kompressionsalgorithmen eingesetzt, damit es schneller geht – Methoden also, um die Datenmenge zu verkleinern. Philae musste sich nämlich kurz fassen, damit auch alle Laborergebnisse übertragen werden konnten, bevor der Saft ausging. Datenkompression ist heute alltäglich und es gibt diverse Methoden, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Bei Bildern und Videos wird Datenkompression eingesetzt – oft, ohne dass wir es merken. Beginnt ein Bild zum Beispiel mit 5 Bildpunkten in den Farben hellblau, hellblau, hellblau, dunkelblau, dunkelblau dann würde daraus so etwas wie 3xhellblau, 2xdunkelblau gemacht. Das ist schon viel kürzer und bringt trotzdem das gleiche Ergebnis. Ebenso würde d* g*b* g*bt led* für Sie Sinn ergeben, wenn wir uns vorher darauf einigen, dass das * für „er“ steht. Das sind schon mal 5 von 22 Zeichen weniger. Es wurde also fast 20% Datenvolumen eingespart – trotzdem ging keine einzige Information verloren.

Es gibt aber auch verlustbehaftete Kompression. Bei dem Bild könnten wir ja auch nur 5xblau speichern und einfach nicht mehr zwischen hell- und dunkelblau unterscheiden, falls Details nicht so wichtig sind. Das ist noch kürzer, reduziert aber die Feinheiten wenn man genau hinschaut. Bei Filmen oder Bildern sieht man das oft in Form von großen und kleinen Klötzchen. Man muss sich also vorher überlegen, ob man lieber hohe Qualität oder eine kleine Datenmenge haben will.

Philae hat mit Sicherheit verlustfrei komprimiert, damit auch ja keine Information verloren geht – und er hat sich dabei trotzdem möglichst kurz gefasst. Das wünsche ich mir übrigens auch mal vom weiblichen Geschlecht. Wenn ich einer Frau das Frühstück ans Bett bringe, würde mir ein kurzes „Danke“ genügen. Dieses Rumgelabere immer: „Wer sind Sie? Was machen Sie in meiner Wohnung?“ Echt nervig!


gut_komprimiertgut_komprimiert

Bild1: Gute Mischung zwischen Dateigröße und Qualität. Das Bild mit 131.174 Bytes sieht auch vergrößert gut aus.

schlecht_komprimiertschlecht_komprimiert

Bild 2: Mit 11.150 Bytes zwar nur 1/10 der Größe, dafür fehlen Details, was im großen Bild sehr deutlich, im kleinen jedoch kaum zu erkennen ist.

2 Kommentare zu “Fasse dich kurz, Philae

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