WLAN im Flieger! Die Lufthansa kastriert den (völlig unterschätzten) Flugmodus der Handys und gibt so dem Smartphone an Bord endlich einen Sinn!
Ich bin Vielflieger. Alleine mit der Lufthansa bin ich seit Januar 2013 über 180 mal geflogen. Ein Vorgang ist mir dabei in Fleisch und Blut übergegangen: Sobald die Türen vom Flieger zu sind, wird das Handy in den Flugmodus geschaltet. Alle Sendefunktionen für Mobilfunk, Bluetooth und WLAN sind dann aus, um beim Start die sensible Bordelektronik nicht zu stören. Wahrscheinlich ist das übertrieben, denn wenn ein angeschaltetes Handy ein Flugzeug tatsächlich ernsthaft in Gefahr bringen könnte, würde man es sicher nicht bei einer netten Durchsage durch die Stewardess belassen. Aber ich liebe den Flugmodus: Keine Anrufe, keine SMS.
Bei meinem Flug nach Frankfurt letzte Woche wurde der Flugmodus jedoch „aufgeweicht“. Während des Reisefluges ist für alle Reisenden ein WLAN innerhalb des Flugzeugs verfügbar gewesen. Mit der passenden App für iOS oder Android (oder mit einem Laptop mit Microsofts Silverlight Player), konnte man nun Musik hören, elektronische Tageszeitungen und Zeitschriften lesen. Auch Kinofilme und TV-Sendungen stehen zur Auswahl und lassen sich auf das Tablet oder das Smartphone streamen.
Sogar die von langen Flügen bekannte Landkarte mit der aktuellen Position lässt sich anzeigen. Grandios. Das komplette Langstreckenentertainment per WLAN auf dem Smartphone – einfach und fehlerfrei. Was für ein geiles System! Einzig mein geliebter Flugmodus ist nun wohl nicht mehr das, was er einmal war. Dabei ist er Gold wert und wird von vielen unterschätzt. Mit ihm lässt sich nicht nur die neue Lesebestätigung bei WhatsApp umgehen, er beschert einem Ruhe und spart zudem Akku.
Übrigens: Wenn Sie mal wenig Akku und noch weniger Zeit zum Aufladen haben, schalten Sie beim Laden ruhig mal den Flugmodus an. Sie werden sich wundern, um wieviel schneller als sonst Ihr Energiespeicher voll wird.
Mit dem neuen Entertainment System der Lufthansa gab es kurz vor der Landung dann doch noch ein kleines Problem: Für einen 35 Minuten Flug ist James Bond nämlich einfach zu lang. Wie wäre es daher mit einem Lesezeichen im Film, um beim Rückflug an der selben Stelle weiterzuschauen? Oder nach Speedreading nun Speedfilmgucking – also James Bond in vierfacher Geschwindigkeit, damit es auch für innderdeutsche Flüge reicht – oder ….
Was soll ich sagen… selbst Gutes kann noch besser werden. Ich ruf dann schon mal bei der Hotline an.