Facebook, Instagram, Twitter, Snapchat, Discord, YouTube, TikTok, Reddit und Pinterest sind einige der bekanntesten sozialen Netzwerke. Jetzt kommt eines dazu, welches uns in den nächsten Monaten noch beschäftigen wird: Clubhouse.
Clubhouse macht das zum Social Media Hype, was Büroangestellte hassen: Telefonkonferenzen. Stellen Sie sich eine Telefonkonferenz vor, bei der Sie einfach mal reinhören können. So funktioniert die Clubhouse-App. Zeitgleich finden tausende dieser Telcos statt und durch eine Liste können Sie sehen, um welches Thema es geht. Bei einigen Talks in Clubhouse können die, die Sprechen, die Zuhörer auch zuschalten. So können Fragen gestellt und beantwortet werden. Kurz gesagt: Bei Clubhouse reden Menschen über irgendwas – und andere hören zu. Der Unterschied zu einem Podcast ist, dass das Gespräch nicht aufgezeichnet wird – es findet jetzt statt und kann auch nur jetzt angehört werden. Wer nicht live dabei ist, ist gar nicht dabei.
Was gerade den Hype um Clubhouse ausmacht, ist aber etwas anderes. Die Gründer sorgen für künstliche Verknappung. Zum einen ist die App (derzeit) ausschließlich für iPhones verfügbar. Wer ein Android Telefon hat, ist schon mal raus. Und wer ein iPhone hat, ist noch lange nicht drin. Zwar kann sich jeder die App kostenlos herunterladen und einen Account anlegen. Damit der aber nutzbar ist, muss man von einem anderen Clubhouse User eingeladen werden. Fies dabei ist, dass jedes Mitglied nur zwei weitere Menschen einladen kann. Deswegen gibt es schon erste User, die eine Clubhouse Einladung für 50 Euro auf eBay verkaufen.
Der größte Aufreger an Clubhouse ist aber die Tatsache, dass die App – Stand heute – noch nicht auf die Datenschutzgrundverordnung achtet. Die AGB sind auf Englisch, es gibt keine Möglichkeit, sich von der App auch wieder abzumelden (außer per Mail an die Entwickler in den USA). Und zu guter Letzt verlangt die App vollen Zugriff auf das komplette Telefonbuch des Users und saugt gleich mal alle Telefonnummern, die da drinstehen. Das ist deshalb kritisch, weil in meinem Telefonbuch Menschen stehen, die bei Clubhouse gar nicht mitmachen wollen. Eigentlich müsste ich all die Menschen vorher um Erlaubnis bitten, um nicht gegen den Datenschutz zu verstoßen. Und genau deswegen wird Clubhouse gerade überall kritisiert.
Was viele vor lauter Aufregung dabei total vergessen, ist die Tatsache, dass sie selbst schon lange eine App nutzen, die genau das ebenfalls macht. Eine der bekanntesten Apps überträgt nämlich auch alle Kontaktdaten und jeder Nutzer hätte vor der Installation alle Kontakte um Erlaubnis fragen müssen: WhatsApp.
Das scheint mir ne App für diejenigen zu sein, die furchtbar von Langeweile geplagt werden. Aber man muss ja gottseidank auch nicht jeden Schwachsinn mit machen.
Ehrlich gesagt … manche Talks haben schon was.
Wie so oft kommt es auf den Inhalt und die Akteuere an.
Zudem sind die Zuhörer, die sich extra „um 20:15“ einschalten, deutlich stärker am Thema interessiert und aktiver dabei – weil Interesse besteht.
(abgesehen von den ebenso vorhandenen Zappern, die vor Langeweile dies oder das anhören)
Manche reden sich sogar um Kopf und Kragen im „Clubhouse“ wie zum Beispiel Herr Ministerpräsident Boris Ramelow:
https://www.der-postillon.com/2021/01/ramelow.html
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_89341988/trash-talk-bei-clubhouse-bodo-ramelow-erntet-hohn-und-scharfe-kritik-.html
Dies mag ja alles sehr interessant sein, nur hat mein Tag nur 24 Stunden.
Ich freue mich auf Dein nächstes Buch.