Tierischer Vandalismus ist sicher jedem Haustierbesitzer irgendwie bekannt. Wir reden von der Katze, die sich in die Vorhänge hängt und diese dann mit den scharfen Krallen von oben nach unten in Streifen schneidet. Wir reden vom Wellensittich, der alle kleineren Porzellanfiguren in von der Schrankwand im Wohnzimmer runterwischt, weil er in Panik durchs Zimmer fliegt, als ihm der Ausbruch aus dem Käfig gelungen ist. Und wir reden von den Hunden, die aus purem Instinkt heraus auch mal ein Kissen ins Maul nehmen und kräftig „zu Tode“ schütteln, bis die Federn durchs Zimmer fliegen.

In den USA, genauer gesagt in Kansas, Missouri, hat eine Katze Mitte September für einen weitaus schlimmeren Vorfall gesorgt. Sie sorgte für einen vierstündigen Komplettausfall einer IT-Infrastruktur einer medizinischen Einrichtung. Dies wurde in einer wöchentlichen Telefonkonferenz der US-Regierung bekannt, in der größere Ausfälle und Störungen besprochen werden. Wie das Nachrichtenmagazin „The Register“ berichtet, fiel das komplette Serversystem des VAMC aus. Das ist das Veterans Affairs Medical Centers, eine Organisation, die sich um Unterstützung in medizinischen Angelegenheiten von Kriegsveteranen kümmert.

Ein Angestellter der IT habe, so wird berichtet, gerade die Konfiguration eines Server-Clusters kontrolliert, als die Katze des Administrators auf den Tisch sprang, auf der Tastatur landete und die gesamte Serverstruktur löschte. Nun ja, ehrlich gesagt, das klingt schon sehr unglaubwürdig. Da müsste der Löschbefehl schon vorab getippt worden sein und die Katze dann auf Enter landen. Selbst das Löschen der Konfiguration im Editor kann man je nach System mit Ctrl-Z rückgängig machen. Oder die Katze muss dummerweise bei der Landeoperation erst mit einer Pfote den Inhalt der Konfigurationsdatei markiert und gelöscht haben – um dann Sekundenbruchteile später mit der anderen Pfote die nun leere Konfigurationsdatei zu speichern.

Wie auch immer. Der Bericht schließt mit der Information, dass es vier Stunden gedauert hat, um das System wiederherzustellen und zum Laufen zu bringen. Es gab wohl auch keine Folgeschäden.

Meine Meinung: der Admin hat Mist gebaut und die Katze muss nun als Sündenbock herhalten. Natürlich kann ich mich irren. Katzen, die auf Keyboards liegen, sind nicht ungewöhnlich. Das ganze Netz ist voll von Fotos davon. Vielleicht stimmt die Geschichte also doch. Aber wie auch immer … ich kann mich nur einem Teilnehmer der oben genannten Telefonkonferenz anschließen, der den Vorfall trocken mit den Worten kommentierte: „Deshalb habe ich einen Hund.“