Die Firma Alphabet Inc. aus Mountain View, Kalifornien macht jährlich einen Umsatz von über 100 Milliarden Dollar. Wenn Sie von Alphabet noch nie gehört haben, dann liegt das daran, dass es sich nur um eine Art Muttergesellschaft handelt. Alphabet tritt auf dem Markt kaum unter eigenem Namen bzw. Logo in Erscheinung. Unter dem Dach von Alphabet stecken aber ein paar der größten Firmen des Internets: YouTube zum Beispiel, GMail oder das Smartphone Betriebssystem Android. Ebenso findet sich dort der Hersteller von digitalen Heizungsthermometern und Überwachungskameras namens Nest, sowie – last but not least – die Suchmaschine Google.
Alphabet wurde von Google selbst gegründet und soll als Dachorganisation Struktur in das Firmengeflecht bringen. Die Google-Gründer Larry Page und Sergej Brin stehen als CEO bzw. Präsident an der Spitze von Alphabet. Und die zwei wollten schon immer die Nummer Eins werden. Überall. Dass Klotzen statt Kleckern das Credo von Google ist, kann man sehen. Als uns T-Online und GMX so an die 20MB Speicherplatz für E-Mails gönnten, klotze GMail mit 1GB auf den Markt. Heute hat GMail über eine Milliarde Nutzer. Oder nehmen wir Android. Über 80% Marktanteil hat es – gefolgt von Apples iOS. YouTube erzeugt nach Google am meisten Internetverkehr. Alphabet hält also zwei Plätze auf dem Treppchen – gefolgt von Amazon oder Facebook, je nachdem, welcher Statistik man traut.
Wie viele Daten Google von uns hat, kann man an der Selbsteinschätzung sehen. Schon 2009 antwortete der damalige Google CEO und jetzige Alphabet Chairman Eric Schmidt auf eine Frage nach den Daten, die Google besitze: „Wenn es etwas gibt, von dem Sie nicht wollen, dass es irgendjemand erfährt, sollten Sie es vielleicht ohnehin nicht tun.“.
Vielleicht sagen Sie jetzt: „Schau, ich hab’s schon immer gewusst. Google ist echt böse“. Und vielleicht haben Sie Recht. Seit Gründung der Firma steht im Verhaltenskodex für Googles Mitarbeiter als allererstes das Motto der Firma. Es gilt für Alle und die Platzierung direkt am Anfang der Richtlinie spricht für sich. Es lautet: „Don’t be evil“ („Sei nicht böse“). Dieser Passus wurde nun im April 2018 nach fast 20 Jahren als Leitmotto gestrichen. Er ist weg! Auch wenn ziemlich am Ende dafür jetzt folgendes steht: „Und denk daran, tue nichts Böses.“ Dreimal dürfen Sie raten, wo die Position dieser abgeschwächten Textpassage jetzt ist? Auf Seite 15(!), ungefähr da, wo ich im Kleingedruckten die Sachen verstecken würde, die keiner lesen soll ;-)