Ich verklag‘ mich jetzt

Mark Zuckerberg aus Indianapolis wird regelmäßig von Facebook gesperrt, weil er angeblich vorgibt, Mark Zuckerberg zu sein. Der Name kommt Ihnen bekannt vor? Klar, das ist der Gründer und Eigentümer von Facebook. Doch so einfach ist die Geschichte nicht. Mark E. Zuckerberg ist der Milliardär im Silicon Valley. Mark S. Zuckerberg ist ein Anwalt und lebt, wie gesagt, noch nicht mal in Kalifornien.

Seit Jahren wird sein Facebook-Account immer wieder deaktiviert, weil irgendein Algorithmus bei Meta offenbar ‚denkt‘: »Niemand kann ernsthaft Mark Zuckerberg heißen – außer DEM Mark Zuckerberg.« Dumm nur, wenn das eben doch jemand tut. Und noch dümmer, wenn derjenige darauf angewiesen ist, über Facebook Mandanten zu erreichen und Werbung zu schalten. Denn das hat der Anwalt getan. Mit einem Werbebudget von über 10.000 Dollar. Geld, das im Nirwana verschwunden ist, sobald Meta mal wieder ‚dachte‘, ein Hochstapler wäre am Werk.

Jetzt reicht’s ihm. Mark S. Zuckerberg hat Klage eingereicht – wegen Vertragsbruch und Fahrlässigkeit von Facebook. Mark Zuckerberg gegen Mark Zuckerberg quasi. Die Facebook-Konzernmutter Meta wiegelt ab. Es sei ein »Versehen« gewesen. Das fünfte Versehen innerhalb weniger Jahre zwar, aber ein Versehen. Und jedes Mal darf sich Mark S. Zuckerberg durch Support-Formulare klicken, mit Chatbots diskutieren und hoffen, dass irgendwann ein echter Mensch eingreift. Irgendwann. Vielleicht. Sonst entscheidet ein Musterabgleich darüber, ob du existierst – oder nicht. Wer prominent heißt, ist halt noch lange kein Promi.

Das Zuckerberg-Problem kenne ich auch. Fünf Bücher (in verschiedenen Auflagen) habe ich bisher in meinem Leben veröffentlicht.

Letztens habe ich aus Neugierde mal geschaut, welche davon bei Amazon überhaupt noch lieferbar sind, habe dazu meinen Namen in das Suchfeld eingegeben und bin dann fürchterlich erschrocken, denn: es tauchten sechs Bücher auf. Fünf über IT-Sicherheit (von mir, Tobias Schrödel) und eines über Cocktail-Rezepte (nicht von mir, aber von Tobias Schrödel). Offensichtlich gibt es einen Namensvetter, der gerne Longdrinks mixt und schlürft.

Garantiert nicht von mir (Tobias Schrödel), sondern von ihm (Tobias Schrödel).

Das Witzige an der Sache ist, dass dieser Tobias Schrödel sein eigenes Buch bisher als einziger bewertet hat. Und Tobias Schrödel bewertet das Buch von Tobias Schrödel (natürlich) mit fünf Sternen. Und wissen Sie was, ich habe ja auch einen Account bei Amazon mit dem Namen Tobias Schrödel und könnte dem Buch jetzt eine weitere 5-Sterne-Bewertung geben, die aussieht, als käme sie ebenfalls vom Autor. Warum ich das nicht mache? Nun ja, weil ich eigentlich nicht will, dass manche Menschen glauben, dass ich meine eigenen Bücher mit fünf Sternen bewerte, was ja jetzt so aussieht. Zudem: Ich kann hacken, aber nicht mixen und kenne mich da echt nicht aus. Allerdings lasse ich es mir noch offen, das Cocktailbuch von Tobias Schrödel (er) vielleicht doch zu bewerten.

Sollte einer meiner Leser hier eine lustige Idee haben, was Tobias Schrödel (ich) dem Cocktail-Rezepte-Buch von Tobias Schrödel (er) mit der bisher einzigen Bewertung von Tobias Schrödel (er) als zweite Bewertungen schreiben soll, dann … ja dann würde ich (Tobias Schrödel) es machen. Aber nett und lustig muss es sein, denn ich will ja nicht, dass es so wird wie bei den Zuckerbergs und Tobias Schrödel (er) am Ende noch Tobias Schrödel (mich) verklagt.


Bildnachweis: Amazon und chatGPT

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