Sich in den Schlamm googeln

Die Sommerferien stehen an und jeder freut sich wegzukommen. Bloß … ganz so leicht ist das nicht. Schließlich ist man nicht alleine. Die Straßen sind verstopft und die Züge sind voll. Auch an den Sicherheitskontrollen der Flughäfen reiben sich schwitzende Menschen in endlos langen Schlangen aneinander … sofern sie es überhaupt bis hierher schaffen.

In Colorado, USA, hat es bei der Anfahrt zum Flughafen kürzlich ein Problem gegeben. Auf der Zufahrtstraße zum Airport von Denver, dem Peña Boulevard, gab es einen Unfall, weswegen es zu einem ziemlich dicken Stau gekommen ist. Natürlich sorgte das für wenig Freude bei den Fluggästen, die eh schon spät dran waren.

In solchen Fällen hilft nur eines wirklich: Google! Oder besser gesagt: Google Maps.

Warum? Das Navigationsprogramm von Google färbt Straßenabschnitte mit Stau oder stockendem Verkehr nicht nur farblich ein, es bietet auch Alternativen an. Meistens sind dies zwei weitgehend parallele Routen auf denen dann sogar noch markiert ist, wieviele Minuten man schneller (oder langsamer) ist, als auf der aktuellen Strecke.

Nach Angaben von Google werden zur Berechnung dieser Ausweichroute mehrere Kriterien herangezogen. Unter anderem sind das die Direktheit der Strecke und die Größe der Straße.

Den Autofahrern mit Google Navigationssystem, die auf dem Peña Boulevard zum Denver Airport im Stau standen, bot das Programm eine geradezu unschlagbare Ausweichroute an. Anstelle von 43 Minuten Stillstand gab es einen Schleichweg über den der Flughafen in lediglich 23 Minuten erreichbar war. Rund 100 Autofahrer folgten dieser Empfehlung … und fast alle verpassten ihren Flug.

Die von Google angebotene Route war ein einspuriger Feldweg ohne Asphaltdecke. Das wäre nicht so schlimm, wenn da nicht der Regen gewesen wäre, der den Feldweg in eine matschige Rutschbahn verwandelt hatte. Als das erste Auto steckenblieb, war auch für alle nachfolgenden Fahrzeuge Schluss.

Tja … Google kann zwar nichts für den Regen, aber ich glaube, es hätte weniger „Opfer“ gegeben, wenn die Google Maps Routenplanung keine weibliche Stimme hätte. Denn schon als Kind habe ich durch soziale Beobachtung gelernt, dass man Anweisungen einer Frau besser nicht widerspricht. Und wenn die sagt: „Fahr da runter … da is schneller“, dann fährt man da besser runter. Auch wenn da gar nicht schneller is. Die wenigen Autofahrer, die trotz Anweisungen auf dem Peña Boulevard geblieben sind, waren meines Erachtens die, die im Navi die Stimme umgestellt haben. Von „Weiblich“ auf „Kleiner Bruder“. Denn wer hört denn schon auf den …

3 Kommentare zu “Sich in den Schlamm googeln

  1. Und dann wurden alle Autofahrer bestraft, die noch ihren Prius fahren, und nicht dem Motto „America First“ gefolgt sind und sich direkt nach Trumps Wahl einen Ford F350 Pick-Up gekauft haben.
    Der hätte keine Probleme mit dem Feldweg gehabt.
    Vielleicht fragt Google jetzt in Zukunft beim Handy einrichten noch die Bodenfreiheit des PKW ab 😂👌

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