Schmeiss‘ mal Daten rüber

Mit der Airdrop Funktion hat Apple eine absolut geniale Funktion entwickelt, die in ähnlicher Art und Weise auch mit Android Telefonen funktioniert, nur da halt anders heißt (nämlich Nearby Share). Mit Airdrop kann man sich gegenseitig Dateien übertragen. Von iPhone auf iPhone – oder auf andere Apple-Geräte. Das geht mit Fotos, PDF-Dokumenten, aber auch mit mehreren GB großen Filmdateien.

Das ist total praktisch, weil man dann einen Film oder die ganzen Fotos vom Urlaub nicht erst bei einer Cloud hochladen muss, damit der Empfänger sie sich von dort wieder runterlädt. Man braucht also auch keinen Speicherplatz irgendwo und ist auch nicht auf die Internetgeschwindigkeit angewiesen. Zudem muss man auch kein Datenvolumen im Mobilfunk „opfern“, wenn man gerade in keinem WLAN ist.

Die Funktion lässt sich zudem einschränken. Man kann Airdrop so einstellen, dass einem nur Menschen, die im eigenen Adressbuch stehen Dateien schicken können – oder jede x-beliebige Person, also auch Menschen, die man gar nicht kennt.

Der Dateiaustausch funktioniert, wenn beide Geräte nah beieinanderstehen. Das müssen keine Zentimeter sein, aber … ich sag‘ mal … im gleichen Zimmer. Bluetooth Reichweite eben. Und draußen geht’s natürlich auch.

Die Daten fliegen direkt von einem Gerät zum nächsten – ohne Umweg, was meines Erachtens nur Vorteile hat. Der Einzige, der dabei Nachteile sieht, ist China. Denn was nicht über ein staatlich kontrolliertes Netzwerk oder staatlich kontrollierte Server fliegt, kann nicht überwacht werden.

Vor wenigen Tagen hat Apple die Airdrop Funktion in China eingeschränkt. Wie die Webseite Vice berichtet, kann man nur noch 10 Minuten lang Daten von Fremden annehmen oder senden. Hintergrund scheint zu sein, dass chinesische Aktivisten an der staatlichen Zensur vorbei über Airdrop Kritik und Informationen ausgetauscht haben.

Apple reagiert laut Boomberg auf die Kritik, vor China „zu buckeln“ mit der Information, dass Airdop im kommenden Jahr wahrscheinlich weltweit eingeschränkt wird – und eben nicht nur in China. Schließlich nutzen irgendwelche dummen Männer Airdrop, um anderen ungefragt Fotos ihrer Genitalien – so genannte Dickpics – zu schicken.

Aus meiner Sicht ein vorgeschobener Grund. Wer keine Fotos von den „Dingern“ Unbekannter empfangen will, kann Airdop ja einfach auf „nur für Kontakte“ stellen. Da weiß man dann wenigstens, von wem das Foto stammt. Und wer es nicht schafft, Airdrop entsprechend einzuschränken, der hat es nicht einmal verdient, als vorgeschobener Grund für die Einschränkung freier Meinungsäußerung herzuhalten.

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