Es ist doch noch gar nicht so lange her, als Handys zu Smartphones wurden. Das war, als die ersten wirklich gut funktionierenden Touch-Displays auf den iPhones und Galaxys in die Läden kamen. Bis dahin musste man bei Touchscreens noch mit dem Finger fast das Display durchbohren, damit der „Klick“ erkannt wurde. Nun konnte man plötzlich weich und entspannt über das Display wischen. Dazu kamen dann noch Gyrosensoren, die geradezu gespenstisch genau erkannten, ob – und wie stark – man das Handy nach vorne, hinten oder zur Seite neigt. Ein Meilenstein der Technik – zumindest im Massenmarkt des Consumer-Bereichs.
Diese zwei Erfindungen haben damals eine Revolution im Spielemarkt ausgelöst, denn die Möglichkeit eine Spielfigur durch Wischen oder die Bewegung der Spielkonsole (=Handy) zu steuern, erlaubte plötzlich völlig neue Spielformate. Die Umsätze in den App-Stores schossen folglich förmlich in die Höhe und selbst mit 99ct Spielen verdienten manche Programmierer Millionen. Es gab dutzendweise Spiele, die uns ans Handy geradezu fesselten. Stundenlang, tagelang, in der U-Bahn, im Bus, in der Schule und auf dem Klo. Wer hat nicht mindestens eines dieser Games gespielt bis der Akku aufgab? Angry Birds, Fruit Ninja, Cut the Rope , Tiny Wings. Oder Doodle Jump, der Klassiker, der – Achtung, hätten Sie es gedacht? – im April 2009 erstmals im App-Store zu finden war. Doodle Jump wird Sieben! Kinder die 2009 geboren wurden, gehen heuer schon in die Schule.
Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, es ist alles schon erfunden worden und die Spielideen gleichen sich nun wie ein Ei dem anderen. Nur die Grafik sieht anders aus, aber vom Spielprinzip kommen doch nur noch Kopien in die App-Stores. Seit langem hat es doch kein wirklich revolutionäres Spiel mehr für das Handy gegeben. Etwas von dem nun wirklich alle sagen: „Wow – wie geil ist das denn.“ Und ich meine Spiele, die simpel sind – und süchtig machen. Erst wenn wir unsere Doodles, Marios und Angry Birds durch Augenbewegung oder Gedanken steuern können, wird es wieder neue, fesselnde Spielprinzipien geben. Auch den Brillen für Virtuelle Realität räume ich gute Chancen ein. Bis dahin muss ich wohl oder übel aber wieder mal das gute alte Tetris rausholen.
https://www.macstories.net/news/apple-reveals-new-all-time-top-apps-following-25-billion-downloads/
Erster Teil (iPhones und Galaxys) mag aus Sicht von Verbrauchern so stimmen, als IT’ler sollten Sie es besser wissen und auch aufklären. Diese Pflicht sollten wir alles sehen und dieser auch folgen!
Es gibt auch heute noch neue und interessante Spielkonzepte in den App Läden (will jetzt bewusst keinen hervorheben), leider ist es heute nicht mehr möglich die Übersicht zu waren. Somit geht die eine oder andere Perle unter oder wird so oft kopiert, bis keiner mehr das original herausfiltern kann. Sehe aktuell den Trend Blaufilter.
Natürlich gibt es Spiele, die mir Spaß machen. Was ich vermisse, ist eine extrem simple Idee, die mich so fesselt wie Tetris – oder früher der Zauberwürfel oder Portal. Das ist auch gar nicht als Vorwurf gedacht, denn da muss wohl auch die richtige Idee zur richtigen Zeit kommen.
Den ersten Teil Ihres Kommentares verstehe ich leider nicht. Ich bezog die Aussage ja sogar explizit auf den Consumer-Markt (letzter Satz, erster Absatz). Oder habe ich Sie da falsch verstanden ?
Beste Grüße
Tobias Schrödel