Der Vorteil eines eBooks

Diese Woche habe ich eine Meldung gelesen, die zwar tragisch ist, aber einer gewissen Komik nicht entbehrt.

Eine wirkliche Innovation brachte die Digitalisierung der Welt im Bereich des Lesens. Zwar bin ich ein Freund eines gedruckten Buches. Allein die Haptik eines guten Papiers … toll. Allerdings halte ich auch eBook Reader für eine großartige Erfindung. Allein die Möglichkeit, dutzende Bücher praktisch ohne Gewicht und Platzverlust bei Reisen mit sich zu führen, ist einfach grandios. Bits und Bytes wiegen ja praktisch nichts, wenn man vom Speichermedium absieht. Da ist es sogar egal, wie dick die gedruckten Bücher sind, die man darauf speichert.

Und Dank der elektronischen Tinte „eInk“ auf eBook Readern wie dem Tolino oder dem Amazon Kindle muss man selbst bei längeren Urlauben das Gerät nicht mal laden.  Elektronische Tinte ist eigentlich der falsche Begriff. Eigentlich ist das „Papier“ das coole an so einem eBook Reader. Bei ihnen kommt eine Technik zum Tragen, die sich Elektrophorese nennt. Das „Papier“, also das Display, besteht aus winzigen kleinen Kapseln, in denen sich positiv geladene weiße Partikel und negativ geladene schwarze Partikel befinden. Je nachdem, wie die Spannung in solch einer Kapsel angelegt wird, ordnen sich die schwarzen oder weißen Partikel im sichtbaren Bereich an. Die Kapsel wird so zu einem schwarzen oder weißen Punkt und mit etwas Abstand betrachtet, sehen die nebeneinanderliegenden Kapseln aus, wie eine gedruckte Seite Papier. Der Clou ist, dass man im Gegensatz zu einem Handy-Display die Spannung nur kurz anlegen muss und die Partikel dann über mehrere Wochen in der Position verbleiben. Das spart Akku.

Der Speicherplatz von bis zu 32GB macht einen eBook Reader zu einer Bibliothek für die Hosentasche. Auf einen Kindle Reader passen mindestens 32.000 Bücher mit je über 300 Seiten. Oder fast eine halbe Million Zeitschriften, die gestapelt höher sein würden als der Mont Blanc (4.810 Meter).

Und damit sind wir zurück bei der tragikomischen Geschichte, mit der ich begonnen hatte. In der japanischen Präfektur Kanagawa wurde kürzlich ein Mann erschlagen, als seine gestapelte Sammlung von Zeitschriften umkippte. Die vermutlich weit über 7.500 erotischen Magazine des Mannes wogen sage und schreibe 6 Tonnen. Das ist so viel wie 33.000 eBook Reader. Oder andersrum: Die Sammlung hätte 66-mal auf einen einzigen eBook Reader gepasst. Dessen 182 Gramm hätten dem Mann vermutlich nicht mal ein Haar gekrümmt. Da soll noch einer sagen, Digitalisierung wäre kein Fortschritt.


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