Manuel Neuer kann sich schon mal warm anziehen! Die Firma Levis Strauss hat nämlich eine Jeans-Jacke entwickelt! Das ist jetzt eigentlich nichts besonderes, aber Levis hat das diesmal nicht alleine getan, sondern zusammen mit dem Technologiekonzern Google. Dass Webstühle und Computer gemeinsame Sache machen, ist ja auch nicht ganz neu. Bereits 1837 ließ der Erfinder Charles Babbage seine Analytical Engine mittels Lochkarten steuern. Die Technik dazu hat er sich von mechanischen Webstühlen abgeschaut. Damals sorgten Lochkarten dafür, welcher Faden (Farbe) wann eingewoben wurde. Babbage übernahm die Idee und seine Analytische Maschine bekam statt Farben halt Werte und einfache Rechen-Befehle über Lochkarten vermittelt. Das Teil gilt heute als Ur-Computer.
Die Jacke von Google und Levis kostet 350$ und wurde eben nicht durch/mit/von Computertechnik entwickelt, die Jacke ist selbst der Computer, was man Wearable nennt. Ausgestattet mit einem „Commuter X Jacquard by Google“ ist das Teil mittlerweile schon ein paar Monate auf dem Markt. Mit dieser Jacke kann der Träger Musik hören oder Telefonate annehmen. Im Prinzip geht es um Gestensteuerung, die diese Jacke versteht.
Kommt ein Anruf, genügt ein „Abwinken“ über dem Sensor und der Anruf wird abgelehnt. Ein Doppel-Klopfer auf den Ärmel startet das Navigationssystem und ein Streicheln des linken Arms lässt Musik erklingen. Durch Zuhalten des Knopfes regelt man die Lautstärke. Die Jacke hat dazu in den Stoff eingewobene Kabel und Elektrobauteile. Mal ganz abgesehen davon, dass wir unseren Kindern einen viel zu heißen Planeten hinterlassen, wir schaffen mit so einem Zeugs auch die Altkleidersammlung ab, weil solche Klamotten in den Container mit Elektroschrott müssen. Die Aussage „meine Jacke ist kaputt“ hat dann auch eine ganz andere Bedeutung als heute.
Ich bin ja mal gespannt, wann die ersten Hosen, Jacken und Pullis auf den Markt kommen, die keine Gesten (Bewegungen) erkennen, sondern diese für uns ausführen. Also eine Hose, die bei Rot einfach stocksteif wird, damit der aufs Smartphone glotzende Träger nicht auf die Straße läuft und überfahren wird. Oder eine Socke, die bei Tempolimit den Winkel vom Knöchel im Gasfuß limitiert. Oder das Torwart-Trikot, das bei Schüssen aus nächster Nähe den Arm des Torwarts – schneller als jeder menschliche Reflex – nach oben reißt. Dann ist es auch völlig egal, wer da bei der Nationalmannschaft im Tor steht. Statt Manuel Neuer kann das dann auch der Zeugwart übernehmen. Hauptsache er trägt das neue Trikot von Adidas mit ProReflex 3000 Technology.