In wenigen Wochen werden wir in Deutschland die 40 Millionen Marke überschreiten. Dann hat statistisch gesehen jeder zweite Einwohner eines. Schon der Hammer, wenn man bedenkt, dass es vor fünf Jahren gerade mal 7,5% waren. Und was kann man nicht alles Schönes mit so einem Ding machen. Navigieren, Spielen, Musik anhören, Emails lesen und … telefonieren. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass im Bus, in der Bahn oder im Restaurant jeder mit seinem Smartphone beschäftigt ist? So geht Kommunikation heute. Die älteren Damen und Herren, die noch Zeitung lesen oder sich gar mittels Sprache unterhalten möchten, leben echt hinter dem Mond. Das macht man nicht mehr!
Heute wird gechattet. Sätze und Worte werden abgekürzt, denn keiner sagt mehr so Sachen wie: „Na, wie war Dein Tag heute. Geht es Dir gut? Weiß noch nicht, was wir heute Abend essen. Ich liebe Dich.“ Auf dem Smartphone reichen dazu ein paar Buchstaben: „wg – futter kp – hdgdl“ was ausgesprochen steht für „Wie geht’s? Futter kein Plan. Hab dich ganz doll lieb“. Nix mehr von ganzen Sätzen mit Subjekt, Prädikat, Objekt. Dauert zu lange, weil man sich ja auch gleichzeitig mit vier bis fünf Leuten „unterhält“. Da muss man irgendwo Abstriche machen.
Selbst auf öffentlichen Toiletten in Flughäfen oder Bahnhöfen höre ich ständig Leute telefonieren, während sie dabei – Sie wissen schon. Und glauben Sie mir, diese Seuche breitet sich noch aus. Nehmen wir Indien. Die 1,2 Milliarden Einwohner telefonieren mobil ohne Ende, selbst wenn viele von Ihnen nicht einmal die grundlegendsten Dinge haben. 45% der indischen Bevölkerung besitzt ein Handy. Nur 31% der Inder haben Zugang zu einer Toilette. Nun ja, wenigstens können sie dann nicht alle dort telefonieren.
Wir sollten uns eine digitale Auszeit gönnen. Irgendwo, vielleicht in einer einsamen Berghütte. Wobei das auch schon nicht mehr geht. Seit 2010 gibt es auf dem Mount Everest Handyempfang. Man kann mobil telefonieren und per Smartphone Fotos auf Facebook posten. In diesem Sinne: GadH – Grüße aus dem Himalaya