Bei einem Jahresrückblick soll man zurück blicken auf das, was in den letzten zwölf Monaten passiert ist. Und wenn man wie ich über Computersicherheit und Datenschutz schreibt, kommt man 2013 an einem Namen nicht vorbei, der immer wieder in Bezug zu Abhörskandalen im Rampenlicht stand: Angela Merkel
Ach, Sie dachten ich spreche von Edward Snowden? Nein, nein, 2013 war gar nicht sein großes Jahr. Snowden wird 2014 eine noch größere Rolle spielen. Spätestens, wenn seine befristete Aufenthaltsgenehmigung in Russland ausläuft. Das heißt jetzt nicht, dass wir 2014 nichts mehr von Frau Merkel hören, das werden wir natürlich schon. Aber, es wird halt nicht mehr im Zusammenhang mit Crypto-Handys und Abhörskandalen sein. Das wird nun Alexander Dobrindt übernehmen, der – wie passend – neben dem Verkehr auch für das Internet Minister wird. Wahrscheinlich dachte man sich, dass Bundesstraße und Datenautobahn gut zusammen passen.
So ein Internet-Ministerium halte ich für äußerst wichtig und das hat nicht nur das vergangene Jahr gezeigt. Es wird in erster Linie dem Stellenwert gerecht, den das Medium Internet in unserer Gesellschaft hat. Im übrigen hatte die Kanzlerin trotz vieler Unkenrufe mit dem Begriff „Neuland“ gar nicht so unrecht – viele Gesetze sind auf die Geschwindigkeit der heutigen digitalen Zeit gar nicht ausgerichtet. Denken wir nur an anonymes Beschimpfen mit teilweise fatalen Folgen bei Jugendlichen oder an das im Internet völlig unpassende und überforderte Gesetz zum Schutz geistigen Eigentums.
Ansonsten gab es 2013 über 1.200.000.000 (1,2 Billionen) Suchanfragen bei Google und bei YouTube kamen neue Filme mit einer Gesamtlänge von etwas mehr als 22.000 Jahren neu dazu. Die Rechenzentren von Google und YouTube erzeugen mittlerweile übrigens mehr Treibhausgas als die amerikanische Automobilindustrie. Vielleicht wäre es daher sinnvoller gewesen, das Thema Internet nicht ins Verkehrs- sondern ins Umweltministerium zu geben. Aber wie auch immer: Guten Rutsch und ein friedliches 2014!