Bei Google Maps kann man den neuen Namen schon sehen. Bei Microsofts Bing noch nicht und auch in der Apple Karten-App heißt der »Golf von Mexiko« noch »Golf von Mexiko« (Stand 11. Februar 2025). Google ist der Order des amerikanischen Präsidenten Trump also bereits gefolgt und hat den »Golf« schonmal umbenannt. Von »von Mexiko« zu »von Amerika«. Wer jetzt bei Google Maps auf die Landkarte schaut, kann das nachlesen: »Gulf of America« heißt es da. Schaut man mit der deutschen Version von Google Maps nach, dann steht da zumindest noch beides: »Golf von Mexiko (Golf von Amerika)«.
Tatsächlich ist es mir persönlich egal, ob der »Golf von Mexiko« »Golf von Mexiko« oder »Golf von Amerika« heißt. Was mich irritiert, ist die Tatsache, dass mit Google eines der größten Tech-Unternehmen der Welt Bezeichnungen auf Landkarten ändert und so wie ein Lemming der Order eines Mannes folgt, der nach meinen Recherchen kein Erdkundelehrer oder Geografie-Professor ist. Zugegeben: ich habe nur bei Wikipedia nachgeschaut und kann mich täuschen.
Komischerweise interessiert es die Google- und YouTube-Konzernmutter Alphabet meist ziemlich wenig, wie die Vorgaben oder Gesetze eines Landes aussehen, wenn diese Gesetze ihnen nicht ins Geschäftsmodell passen. Wer schon einmal seine Persönlichkeitsrechte gegen YouTube oder Google durchsetzen wollte, weil dort unerlaubt aufgenommene Videos von einem abrufbar sind, der weiß, was ich meine. Aber kaum haben die Konzerne Angst, dass sie vom großen Kuchen der Subventionen nichts abbekommen, werden Landkarten umgestaltet und weltweit anerkannte Namensgebungen über Bord geworfen.
Vielleicht sollten andere Städte und Regionen diese Chance jetzt nutzen und den großen Häuptling der USA bitten, auch für sie eine Umbenennung zu fordern. Wen ich meine? Lederhose in Thüringen zum Beispiel. Oder Hodenhagen in Niedersachsen. Kotzfeld bei Bergisch-Gladbach oder Katzenhirn bei Mindelheim. Gleiches gilt für die Orte Möse bei Rietberg, Kotzen westlich von Berlin und Oberbillig in der Nähe von Trier. Das Bundesland Bayern kann aufwarten mit Tuntenhausen, Wichsenstein, Rotzendorf und Tittenkofen. Oder schauen Sie sich nur um: Dümmer in Ludwigslust-Parchim oder Ehbruch als Stadtviertel von Bad Doberan? Und kennen Sie Ungnade, gleich hier um die Ecke?
Mr. Trump … walten Sie Ihres Amtes. Es gibt noch viel zu tun im Reich der Geografie! Und danach können Sie sich ja um IKEA kümmern. Da wartet auch noch viel Arbeit bei der Namensgebung. Die haben WC-Bürsten, die »Viren« heißen, Matratzen mit dem Namen »Hamarvik« und Fleischbällchen, die auf »Kotbullar« hören. Fehlt nur noch ein Aquarium, das »Walhalla« heißt.
Aber jetzt mal ehrlich. Es kann doch nicht sein, dass einfach so mir nichts dir nichts alles umbenannt wird. Wo kommen wir denn da hin? Mit freundlichen Grüßen, Ihr Freiherr Tobias Ben Maximilian Aurelius von und zu Imperius Astor Rockefeller Windsor. Freunde dürfen natürlich auch weiterhin »Tobi« zu mir sagen.
Bildnachweis: Screenshot Google Maps 11.02.25 // Tobias Schrödel und Photoshop