Eine Erfindung, die unser Leben mit technischen Geräten doch sehr verändert hat, ist der Touchscreen. Also ein Bildschirm, auf dem man mit dem Finger (oder einem speziellen Stift) tippen kann – und keine Maus oder externe Tastatur benötigt. Den ersten funktionsfähigen Touchscreen mit Stift baute die AT&T Corporation bereits im Jahr 1962.
Unsere Smartphones sind ohne Touchscreen gar nicht mehr vorstellbar. Viele Apps funktionieren nur, weil man mit dem Finger tippen oder wischen kann. Wer einmal „Fruit Ninja“ gespielt hat, weiß wovon ich rede. In dem Spiel geht es darum, herumfliegende Früchte wie Wassermelonen, Ananasse (heißt wirklich so), Erdbeeren, Äpfel und Orangen zu zerteilen. Und zwar mit einem Fingerwisch auf dem Touchscreen.
Oder Tinder. Die Dating-App. Hier werden dem kopulierwilligen Single gleichgesinnte Menschen aus der Nachbarschaft vorgestellt. Mit Foto. Und dann wischt man mit dem Finger. Ist die angezeigte Person eher weniger das, was man sich als Partner(in) vorstellt, wischt man nach links. „Nein, Danke“ – bedeutet das. Wischt man hingegen nach rechts, dann ist das ein „Like“, ein „Gefällt mir. Ich möchte gerne mehr erfahren.“ Die einem selbst vorgestellten Personen machen das gleiche. Irgendwann taucht man dann selbst dort auf und wenn die andere Person bei einem selbst auch nach rechts wischt … dann wird man verbunden, darf miteinander chatten und bei gegenseitigem Gefallen vielleicht auch mehr.
Dass Dating Apps wie Tinder nicht immer ungefährlich sind, sieht man derzeit in Kolumbien. Die US-Botschaft in Bogotá warnt aktuell Touristen in Medellín vor einer tödlichen Falle bei der Nutzung von solchen Apps zum weitgehend anonymen Kennenlernen anderer Menschen. Eines der Opfer war der amerikanischen Comedian Tou Ger Xiong. Ein Tinder-Date wurde dem Mann zum Verhängnis. Er wischte nach rechts, sie auch und man verabredete sich zu einem Treffen. Das war jedoch eine Falle. Xiong wurde ausgeraubt, verschleppt und getötet.
Die US-Botschaft warnt daher und empfiehlt ihren Bürgern beim Nutzen von Online-Dating-Apps in Kolumbien vorsichtig zu sein. Sie raten dazu, sich nur an einem öffentlichen Ort zu treffen, abgelegene Orte zu meiden, sowie Freunde oder Familie von dem geplanten Treffen zu erzählen. Sonst könnte ein Wisch mit dem Finger auf dem Touchscreen das Todesurteil sein.
Und dann wischen nur noch zwei andere. Der Tatortreiniger mit dem Feudel: von links nach rechts und zurück. Und der Pfarrer mit der Hand: von oben nach unten, dann von links nach rechts.
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Hui, der letzte Absatz ist aber böse, böse!
Gefällt mir, mehr!
Danke Herr Schroedel.
Wenn es sich wieder so anbietet, wie hier: gerne!!