In den Kindertagen des Internets waren Webseiten statisch. Alle Worte standen in HTML gemeißelt so da, wie der Autor sie geschrieben hatte. In der Größe, die er gewählt hatte und ebenso in der gewählten Schriftart und Farbe. Wenn jemand die Webseite ansurfte, sah sie für den Leser auch exakt so aus, wie vom Autor gebaut. Nun ja, das funktionierte nur dann, wenn der Leser auch die gleiche Monitorauflösung hatte wie der Autor. War die Webseite auf eine 1024er Auflösung optimiert und der Internet-Surfer hatte schon ein 1200 Pixel breites Fenster, war nix mehr da, wo es sein sollte.
Das änderte sich jedoch und schon bald beherrschten die Browser einen sauberen Zeilenumbruch. Die eigentliche Revolution auf den Webseiten kam aber 1997. Da brachte Macromedia den Shockwave Flash-Player als Browser-Add-On auf den Markt. Erstmals war es damit möglich, Animationen, kurze Filmchen und Sound in Webseiten einzubinden. Flash wird schnell zum Quasi-Standard im WWW. Internetseiten mutieren fortan vom Informationsschreiben zum animierten Zeichentrickfilm und die Menschheit rief sofort nach mehr Bandbreite – denn die Ladezeiten hatten sich auch gleich verzigfacht.
2010 dann aber der Schock: Steve Jobs verkündet, dass Apple kein Flash im iPhone- und iPad-Browser unterstützt. Viele tausend Webseiten sind ab sofort von Apple-Usern nicht mehr aufrufbar. Die Begründung: andauernd kritische Sicherheitslücken im Flash Player und zu zahlende Lizenzgebühren, wenn man Multimedia-Inhalte mit dem Adobe Autorensystem erstellt. Steve Jobs hat Recht. Dem schließt sich letztlich auch Google an und schmeißt – wenn auch spät – ab Ende 2016 Flash ebenfalls aus seinem Chrome Browser.
Flash hat auch schon längst ausgedient. Es ist proprietär und mit HTML 5 gibt es schon länger eine standardisierte und frei verfügbare Sprache, die ohne Add-on von jedem modernen Browser verstanden wird. Nicht nur Multimedia, sondern auch dynamische Webseiten ohne Nachladen werden ermöglicht. Mit HTML 5 können z.B. Zusatzinformationen einfach auf- und zugeklappt werden, Videos und Sound abgespielt, das Seitenlayout dynamisch verändert werden und Grafiken können durch drüberfahren mit der Maus gezoomt werden.
Aber … nicht nur Webseiten nutzen die coolen HTML5-Features, es sind hauptsächlich Werbenetzwerke. Und das ist total zum Kotzen, wenn du mal in Ruhe ne Seite lesen willst. Da fährt von links und rechts Werbung rein. Scrollst du runter, folgt dir der BigMac am rechten Rand und verdeckt alles. Willst Du einen Link anklicken, fährt irgendein Werbebild über den Link und … Klick … verklickt. Ich bin so genervt von Multimedia-Werbung, die sich bewegt oder zoomt, dass ich mir fest vorgenommen habe, das beworbene Produkt für mindestens einen Monat nicht zu kaufen. Das ist mir letztens bei einer Opel Werbung auch gelungen. Bei einer Reklame von Haribo hat’s noch nicht so gut geklappt – aber ich arbeite an mir!
Bildnachweis 1: Screenshot t-online.de – Immerhin fünf Zeilen Text auf der Seite lesbar.
Bildnachweis 2: Screenshot bild.de – nicht mal die Bilder der Bild sind zu sehen
Stimmt, das geht mir schon lange auf den Zeiger.
Vor allem auch am Handy…… !
Meistens haben diese „Werbe-Anzeigen“ ein
(irgendwo sehr sehr gut verstecktes) X zum schließen –
aber bis man DAS gefunden hat, hab ich meistens auch
schon die Seite geschlossen weil mich dann weder der
Artikel noch die Werbung interessiert……… ;-)
Wenn das X, die Werbung dann wenigstens auch schließen würde…
Ja, das sind die wahren Antichristen unter den Online-Werbungen!