Der Fehler 404 ist so ziemlich der einzige Fehler, den auch viele normale Benutzer anhand seiner Nummer kennen und sogar wissen, was er bedeutet. Er tritt nämlich recht häufig auf: Fehler 404 Seite nicht gefunden. Rufen Sie eine Webseite auf, die es nicht gibt, kommt Fehler 404. Klicken Sie auf einen veralteten Link, der auf eine nicht mehr existierende Seite zeigt, kommt ebenfalls Fehler 404.
Anstelle einer schnöden Fehlermeldung geben sich manche Betreiber aber richtig Mühe, um den falsch abgebogenen Leser nicht gleich wieder zu vergraulen. Sie schreiben zur Fehlernummer gleich noch einen amüsanten Text. „Unser Team hat alles stehen und liegen lassen und sucht die von Ihnen gewünschte Webseite.“ habe ich da schon gelesen. Oder „Wir vermeiden Müll, daher wurde diese Webseite recycled. Wir leiten Sie nun zu unseren neuen Angeboten um.“ Weitere Beispiel gibt es hier (lustig) und hier (nicht lustig).
Wenn es so schöne und lustige Texte für Fehler gibt, warum haben sie dann eigentlich eine Nummer? Ganz einfach. Andere Computer können Nummern viel einfacher auswerten, als Texte in verschiedenen Sprachen. Die Texte sind nur für uns Menschen. Und damit die lustigen ebenso wie die technischen Fehlermeldungen auch auf Französisch, Italienisch, Spanisch, Arabisch oder Chinesisch möglich sind, lässt sich anhand der Nummer in einer Datenbank halt wunderbar einfach ein Text in Landessprache finden. „Wirft“ der Webserver also einen Fehler, dann kann er Ihnen in Ihrer Sprache erklären, was gerade nicht geklappt hat. Und eine verständliche Fehlerbeschreibung hat schon so manchen Anruf bei der Hotline erspart. Und Fehler kommen vor, das ist klar. Insbesondere bei so komplexen Systemen wie dem Internet.
Einen ganz bestimmten Fehler sollte es in unserer modernen Welt aber schon lange nicht mehr geben. Fehler 451 beschreibt nämlich, dass die angeforderte Webseite zwar existiert, aber aufgrund von Zensur von Ihnen nicht abgerufen werden darf. Wenn Sie glauben, dass dieser Fehler noch aus der Steinzeit des Internets stammt, muss ich Sie leider enttäuschen.
Es gibt ihn erst seit kurzem. Er wurde erst im November 2015 von der IETF als offizieller Fehlercode eingeführt. Das Netz passt sich halt stetig an aktuelle Gegebenheiten auf der Welt an. Genial an der Sache ist jedoch die Fehlernummer. Fehler 451 trägt deswegen die Nummer 451, weil diese Zahl eine Hommage an ein Buch ist. So, wie George Orwells „1984“ der Klassiker gegen Überwachung ist, ist dieses Buch von Ray Bradbury der Klassiker gegen Zensur: „Fahrenheit 451„. Bei dieser Temperatur (entspricht 233°C) fangen Bücher an zu brennen.
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