22 bitte 37

Kennen Sie das? Im Supermarkt ruft eine Stimme aus dem Lautsprecher unverständliche Zahlen. Das sind Codes. Einige davon stehen für Mitarbeiter, andere für Abteilungen oder Orte. Wenn die „1 an die 3“ gerufen wird, kann das schon mal der Filialleiter sein, der an Kasse Nr. 3 etwas stornieren soll. Ertönt „22 bitte 37“, wird der Ladendetektiv mit seinem Codewort 22 in die mit 37 bezeichnete Abteilung für Herrenoberbekleidung gerufen. Und wenn man hört „15 bitte die 7“ darf die arme Sau von Praktikant den Gang Nummer 7 wischen, wo ein trotteliger Kunde wieder die Gurkenglaspyramide umgeworfen hat. Da kann man der 15 nur wünschen, dass sie sich vorher auf die 17 verabschiedet hat und gerade da ist, wo auch der Kaiser alleine hingeht.

Codes begegnen uns überall und manchmal sind es auch nur Zeichen, keine Worte. So wie beim Volleyball etwa, wo der Spielmacher über die Anzahl und den Winkel hochgehaltener Finger den Mitspielern anzeigt, welcher Spielzug nun folgen soll. Selbst die Queen von England nutzt geheime Signale, auch wenn sie wohl kein Volleyball mehr spielt. Sie macht das, um ihren Bediensteten anzuzeigen, was Sie zu tun gedenkt.

Wenn Sie immer wieder den Arm wechselt mit der sie die Handtasche trägt, möchte die Queen zum nächsten Punkt ihres Terminkalenders übergehen. Hängt die Tasche in der rechten Armbeuge ist Elisabeth II gelangweilt, beim linken Arm hingegen ist alles OK. Steht der Gucci-Beutel links neben der Königin am Boden ist das eine Art Hilferuf und sie möchte schleunigst raus. Ebenfalls „raus hier“ bedeutet es, wenn die Queen ihre Tasche auf den Tisch stellt. Dieses Signal wird aber auch vor der Audienz den aktuellen Gastgebern mitgeteilt. Sie wissen nun, dass sich das Oberhaupt des Commonwealth in den nächsten Minuten verabschieden wird.

Spannend, oder? Nein? Also wenn Sie jetzt echt finden, dieser Text sei 08/15, dann gibts aber gleich „1 auf die 12“.

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