Digitalisierung nennt man es, wenn die alte, analoge Welt in die neue, digitale Welt migriert wird. Also wenn Bankfilialen zumachen, weil sie im Internet durchgehend geöffnet sind. Oder wenn man beim CarSharing Autos ausleihen und öffnen kann, ohne dass jemand einem an einem Counter einen Autoschlüssel in die Hand drücken muss. Zu dem weniger gewollten Teil der Digitalisierung gehört aber leider auch Betrug, Diebstahl und andere Verbrechen in der virtuellen Welt. Und die in den jeweiligen Welten angewandten Methoden ähneln sich doch sehr.
Kernstück eines Betrugs (oder digital: Scam) ist das Vorgaukeln falscher Tatsachen. Es geht darum, Sie abzulenken, vom eigentlich Sinn der gerade laufenden Aktion. Das kann die Gier auf einen großen Geldbetrag vom Erbe des verstorbenen Onkels siebzehnten Grades in Uganda sein. Oder die Aussicht auf einen lukrativen Job, für den man nur sein Bankkonto zur Verfügung stellen muss. Aber auch die Angst vor der Sperrung des Bankkontos. Und weil wir alle unter dem Rotkäppchen-Syndrom leiden – wir sind naiv und hilfsbereit – haben es die Verbrecher halt leicht. Wer will schon hinter Allem und Jedem etwas Böses vermuten.
Die meisten Opfer merken in dem Moment, in dem sie geklickt haben, dass sie gerade auf etwas hereingefallen sind. Es lohnt sich daher immer, erst einmal durchzuatmen und zu überlegen. Lassen Sie sich nicht anstecken vom (vermeintlich) schnellen Glück. Phishingmails drängen nicht umsonst zum schnellen Handeln. Und die Angst vor den Folgen eines gesperrten Kontos lenkt vom Offensichtlichen ab.
Taschendiebe machen übrigens fast das gleiche. Irgendetwas ist gerade wichtig, laut oder grell. Auch der Trick mit dem Senf auf Ihrer Jacke (der da kurz vorher auch hingespritzt wird, Hilfe beim Wegwischen inklusive) funktioniert. Das stört Ihre Aufmerksamkeit. Und unterdessen stiehlt eine zweite Person Ihre Geldbörse.
Übrigens halten sich Taschendiebe besonders gerne dort auf, wo mit großen Schildern vor ihnen gewarnt wird. Klingt absurd? Ist es nicht. Was machen Sie denn, wenn Sie plötzlich vor einem Schild stehen, auf dem es heißt: „Warnung vor Taschendieben“? Sie ertasten erst einmal, ob Ihre Geldbörse und das Handy noch da sind. Stimmt’s? Damit zeigen Sie den Dieben schon mal, wo sich Ihre Wertsachen befinden und nehmen ihnen schon mal einen großen Teil der Arbeit ab. Danke dafür.
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Rotkäppchen-Syndrom? – So nennt man das?
Es geht nicht daurm „etwas böses“ zu vermuten, sondern frei nach Adam Smith, einem der Gründerväter des Kapitalismus davon auszugehen dass jeder zuvorderst in seinem eigenen Interesse handelt. Ob man das nun als „Böse“ bezeichnen mag oder nicht sei den Philosophen überlassen.
Wir alle wachsen mit Leistungsdruck auf und der Attitüde „wer etwas verschenkt, ist selber schuld“ oder „umsonst ist nur der Tod, und sogar der kostet das Leben“.
Also wieso glaubt irgendwer dass ihm per Email (!!!!) etwas geschenkt wird.
Das Grundpoirblem ist glaubich dass den Leuten nicht klar ist, dass eine E-Mail nicht dokumentenecht ist. Da kann drinstehen was es will, das hat keinerlei rechtliche Bewandtnis. wichtige Unterlagen, Vorladungen etc. werden immer schriftlich verschickt! – und das aus gutem Grund.
Bis vor ein paar Jahren war es kinderleicht per telnet auf einen Server zu verbinden (z.B. in der Berufsschule) und dort mittels HELO usw. eine E-Mail einzugeben mit beliebigem, falschem Absender und der Server hat das klaglos verschickt.
Das Problem dabei ist dass man der Technik blind vertraut und auch oben genannte Direktive nicht im Hinterkopf behält. Viele glauben wenn sie zuhause sind, in den eigenen 4 Wänden, gelten da andere Regeln… kein Eigennutz der anderen Menschen mehr, außer ggf. ein nerviger Nachbar, ansonsten herrscht Friede, Freude, Eierkuchen…
Nunja… der Weckruf aus dem Teaumland ist laut und dröhnend…