Wofür braucht man eigentlich KI?

Praktisch jeden dritten Tag hört oder liest man heute von einer neuen Künstlichen Intelligenz, die irgendwas Großartiges kann. Und … irgendwie kann KI doch schon alles.

Es gibt eine KI, die Ihnen in Sekunden Videos generiert. Sie müssen dazu lediglich zwei, drei Infos in eine Webseite wie openai.com/sora/ eintippen, was in dem Videofilm zu sehen sein und welchen Stil es haben soll. Ganz egal, ob ein Löwe im Schwarzweiß-Film durch einen Reifen springt, ein Hund in der Optik eines 1980er-VHS-Videos auf einem Surfbrett zu sehen ist oder ob es ein Gangster-treffen im Stile eines Quentin Tarantino-Blockbusters werden soll. Dann auf generieren klicken und schwupp-di-wupp ist der Videofilm fertig.

Es gibt eine KI, die Ihnen in Sekunden ein Lied komponiert. Sie müssen dazu lediglich zwei, drei Infos in eine Webseite wie suno.com eintippen, worum sich der Text drehen soll und welchen Musikstil Sie bevorzugen. Ganz egal, ob es ein Popsong, ein Ballermann-Hit zum Mitgrölen, eine Ballade, Rock oder Reggae im Stile von Bob Marley werden soll. Dann auf generieren klicken und schwupp-di-wupp ist das Lied fertig.

Es gibt eine KI, die Ihnen in Sekunden Bilder generiert. Sie müssen dazu lediglich zwei, drei Infos in eine Webseite wie midjourney.com eintippen, was auf dem Bild zu sehen sein und welchen Stil es haben soll. Ganz egal, ob es ein journalistisches Foto, eine Bleistiftzeichnung, eine historische Aufnahme, eine Skizze oder ein Ölgemälde im Stile von Vincent van Gogh werden soll. Dann auf generieren klicken und schwupp-di-wupp ist das Bild fertig.

Es gibt eine KI, die Ihnen in Sekunden Texte generiert. Sie müssen dazu lediglich zwei, drei Infos in eine Webseite wie chatGPT eintippen, worum sich der Text drehen soll und welchen Stil Sie bevorzugen. Ganz egal, ob es ein Gedicht, ein Aufsatz eines Zwölfjährigen, ein Limerick, eine Ode oder ein Drama im Stile William Shakespeares werden soll. Dann auf generieren klicken und schwupp-di-wupp ist der Text fertig.

Es ist so einfach. So schnell. Wie lange bräuchte ich für einen Kinofilm? Monate. Wie lange bräuchte ich für ein Gemälde? Wochen. Wie lange bräuchte ich für eine Liedkomposition? Tage. Wie lange bräuchte ich für ein Gedicht? Stunden.

Nur … irgendwie sind das alles Dinge, die mir Freude bereiten, wenn ich sie mache. Es ist schön, wenn sie Zeit benötigen. Dann habe ich länger Spaß daran, wenn ich den Urlaubsfilm der Familie schneide. Dann habe ich länger Spaß daran, wenn ich einen Reim auf Happy Birthday für einen runden Geburtstag »komponiere«. Dann habe ich länger Spaß daran, wenn ich mich an einem Aquarell versuche. Und ich habe länger Spaß daran, wenn ich solche Texte wie diesen hier für Sie schreibe.

Schade, dass es nur KI für Filme, Lieder, Bilder und Texte gibt. Es sollte lieber Künstliche Intelligenzen geben, die die Klospülung reparieren, das Geschirr abspülen, Pakete bei der Post abholen oder Staubsaugen können.


Inspiriert von diesem Bild in einem Twitter/X-Post:

 

2 Kommentare zu “Wofür braucht man eigentlich KI?

  1. Wofür? Zum Programmieren! Schneller was Neues lernen. Schneller nervige Sachen wie Doku oder Tests erzeugen. Um dann mehr Zeit zu haben um gute Blogs zu lesen oder neue Hacks auszuarbeiten.

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