Mer losse d’r Dom en Kölle. Oder auch nicht.

Digitalkameras speichern in den EXIF Daten u.U. auch den Ort der 
Aufnahme ... der stimmt nur nicht immer, was für das Finanzamt 
problematisch ist.

Früher musste man im Urlaub langweilige Gebäude fotografieren, damit die Freunde einem auch wirklich geglaubt haben, dass man dort war, wo man gesagt hat, dass man hinfährt. Also stellte man sich zwangsläufig immer vor den Eiffelturm in Paris oder die Freiheitsstatue in New York – weil die halt jeder kennt – und lies sich ablichten. Heute ist das zum Glück anders. Da kann man sich vor einen x-beliebigen Baum stellen – den keiner kennt – und trotzdem wissen die Freunde: Toll, der war im Urlaub in New York City – im Central Park.

Dass dem so ist, liegt an unseren Smartphones, mit denen wir heute Fotos in einer Qualität machen können, die einfach toll ist. Gestochen scharf, perfekter Kontrast und Farben die fast noch besser sind, als in der Natur. Und wie jede richtige Digitalkamera auch, speichern die Handys so genannte Metadaten (EXIF Daten) in der Bilddatei. Da wird zum Beispiel protokolliert, ob der Blitz ausgelöst wurde und welche Brennweite das Objektiv hatte.

Da unsere Smartphones aber neben dem Telefonieren nicht nur Bilder machen können, sondern uns auch den kürzesten Weg zur nächsten Pizzeria weisen, haben sie neben einer Fotolinse auch ein GPS-Modul eingebaut. Somit können sie den Aufnahmeort eines Fotos fast auf den Meter genau speichern.

Das hat nicht nur Vorteile. Finanzämter lassen sich gern mal Bilder von Instandhaltungsmaßnahmen an Gebäuden oder besonders teurem Mobiliar schicken. Dumm nur, wenn der sündhaft teure Designer-Schreibtisch gar nicht in Ihrem Büro steht, sondern zu Hause … und der Finanzbeamte das aufgrund der Metadaten auch merkt.

Falsche EXIF DatenAllerdings wäre es fatal, wenn sich unsere Steuerbeamten auf die Metadaten in den Bildern ungeprüft verlassen. Mit Hilfe eines EXIF Editors können die Metadaten in Bilddateien nämlich verändert werden. Und so könnten die gespeicherten GPS-Koordinaten in den Fotos der neuen Fenster am Feriendomizil kurzerhand an das steuerrelevante Haus angepasst werden. Wenn Sie möchten, verpfanze ich so auch den Ort einer Aufnahme des Kölner Doms dorthin, wo der Eiffelturm steht. Dann haben Sie echt was zu erzählen, wenn Sie mit Freunden Urlaubsfotos schauen.

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