Schutzfaktor

Bei Sonnencreme weiß jeder, was gemeint ist. Bei Atemschutzmasken mittlerweile auch. Der Schutzfaktor sagt etwas über das Sicherheitsniveau eines Objektes aus. Ob FFP2, FFP3 oder Lichtschutzfaktor 20, 30 oder 40. Meistens gilt: je höher die Zahl, desto höher der Schutz. Das gleiche haben wir ja auch beim Computer. Da gibt es mittlerweile neben einem Passwort bei vielen Systemen einen zweiten Faktor.

Ein zweiter Faktor macht jedes System sicherer, weswegen einige Hersteller und Anbieter mittlerweile Anreize bieten, dass die Nutzer ihn aktivieren. Der E-Mailanbieter mailchimp zum Beispiel bietet 10% Rabatt auf die Jahresgebühr. Gamer können sich beim Computerspiel-Entwickler EPIC kostenlos ein Spiel freischalten lassen, wenn sie im Gegenzug den Zugang zur Plattform mit einem zweiten Faktor absichern. Nun bedeutet das aber keinesfalls, dass einfach nur ein zweites Passwort abgefragt wird. Und schon gar nicht ein drittes Passwort bei der Drei-Faktor-Authentisierung. Die gibt es nämlich auch. Das heißt jedoch nicht, dass hier einfach drei Passwörter einzugeben sind. Es heißt schließlich nicht Drei-Passwort-Authentifizierung, sondern Drei-Faktor-Authentisierung.

Die drei Faktoren sind Wissen, Haben und Sein. Die Kenntnis eines Passworts ist ein Wissens-Faktor. Eine PIN per SMS ist ein Habens-Faktor, schließlich muss der Nutzer das Smartphone mit der im System hinterlegten Handynummer haben, also in Händen halten. Der dritte Faktor, der im Vergleich zu den anderen und abgesehen von Smartphones noch eher selten verwendet wird, ist der Sein-Faktor. Durch biometrische Merkmale wie Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Spracherkennung muss der Benutzer nachweisen, jemand ganz bestimmtes zu sein. Selbst wenn ein potentieller Angreifer das Passwort erraten und das Handy geklaut hat, wäre das System geschützt. Die 3FA ist beim Computer das, was der Sunblocker unter den Sonnencremes ist: Lichtschutzfaktor 50+.

Diesen – also den Lichtschutzfaktor – hat übrigens der österreichische Chemiker Franz Greiter 1962 erstmals definiert. Greiter hat sich zu diesem Zeitpunkt fast schon ein Vierteljahrhundert mit Sonnenschutz beschäftigt. 1938, als mit Delial Salbe und Ambre Solaire gerade mal zwei – damals noch wenig bekannte – Sonnenschutzmittel auf dem Markt waren, zog sich Greiner einen schlimmen Sonnenbrand zu. Im Haus seiner Eltern mischte und entwickelte er daraufhin eine Sonnencreme, die er letztlich 1946 auf den Markt brachte und die als Marke auch heute noch auf dem Markt ist.

Benannt hat er seinen cremigen Schutzfaktor übrigens einfach nach dem 3.312m hohen Berg zwischen Österreich und der Schweiz, auf dem er sich ein paar Jahre zuvor den Sonnenbrand geholt hat: Piz Buin.

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