Zahlenspiele mit 600613

 In diesem Artikel geht es um Zahlen. Zahlen, die ich nicht belegen kann. Nur, dass Sie das schon mal wissen. Jede Zahl, die ich nenne, habe ich gegoogelt. Das ist deshalb problematisch, weil es in diesem Artikel um Google geht. Nicht nur um Google zwar … es geht auch um Apple, aber das macht es jetzt nicht besser, weil beide Firmen sehr sparsam mit Informationen über sich selbst sind.

Laut dem Wirtschaftsinformationsdienst Berstein überweist der Suchmaschinenriese dieses Jahr etwa drei Milliarden Dollar an Apple. Google zeigt sich mit dieser Summe dafür erkenntlich, dass es die Standard-Suchmaschine auf iPhone und iPad ist – und bleibt.

3.000.000.000 Dollar, damit man auf dem iPhone googelt und nicht BING benutzt? Spinnen die? Keine Ahnung, aber es zeigt einmal, was Google mit unseren Suchanfragen und der dort eingeblendeten Werbung verdienen muss. Rechnen wir mit selbst gegoogelten Zahlen doch mal nach: Die letzte Zahlung von Google an Apple war 2014, was vermuten lässt, dass die 3 Milliarden Dollar auch für drei Jahre sind. Es geht also um 1 Milliarde Dollar pro Jahr. Und pro Jahr verarbeitet Google rund 2 Billionen Suchanfragen. 2015 hat Google selbst bestätigt, dass nun erstmals in „zehn großen Ländern“ (was auch immer das heißt, es wurden nur die USA und Japan namentlich genannt) mehr Suchanfragen auf mobilen Endgeräten durchgeführt werden als am PC. Nehmen wir der Einfachheit mal an, dass also weltweit die Hälfte aller Suchanfragen mobil erfolgen – das sind dann eine Billionen Stück pro Jahr.

Marktführer bei Handys und Tablets sind seit jeher Android-Geräte, also Samsung, htc, Huawei & Co. mit zusammen über 88% Marktanteil. Demnach finden also rund 10% aller mobilen Suchanfragen pro Jahr auf iPhones und iPads statt. Das wiederum würde bedeuten, das Google eine Milliarde Dollar für hundert Milliarden Suchen zahlt. Nach Adam Riese heißt das, dass Apple für jede Suche auf einem seiner mobilen Geräte 1 Cent von Google kassiert.

Google selbst verdient andererseits aber nur dann rund 2 Cent, wenn der Nutzer auf die eingeblendete Werbung auch klickt. Das ist jedoch in gerade mal in 2% aller Suchanfragen der Fall.

Für Google ist der Apple Deal also ein exorbitantes Minusgeschäft. Wissen Sie, was das bedeutet? Häufiges Suchen auf dem iPhone treibt Google langsam, aber sicher, in den Bankrott. Oder aber … wer will, kann jede Aussage mit ein bisschen Runden und Google-Suchergebnissen plausibel widerlegen.


Bildnachweis: (c) mik ivan via fotolia

 

6 Kommentare zu “Zahlenspiele mit 600613

  1. Ich glaube wohl kaum, das es Google allein um die Werbeeinnahmen geht. Es geht wohl vielmehr um die Platzierung des Namens. (sprich Image)

  2. Ja, das dürfte wohl so sein. Wenn man bedenkt, dass Android = Google (mehr oder weniger zumindest), dann erkauft sich Google mit dem 3 Mrd-Dollar fast die Weltherrschaft bei der mobilen Suche.

  3. Man kann nicht den Marktanteil auf Suchanfragen umrechnen. Es gibt diverse Studien, dass iPhone-Benutzer ihre Telefone deutlich intensiver nutzen als Android-Benutzer. Daher würde die Statistik in Richtung Apple kippen.

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