Self-made Idiots

Von #nomakeupselfies, Duckface und selfie-sticks: 
Was man wissen muss, um sich garantiert kräftig zu blamieren - 
und das auch noch aufs Bild bekommt.
Selfie Tobias Schrödel ungeschminkt

Total in: #nomakeupselfie – hier meines mit Duckface

Selfies sind manchmal einfach nur scheußlich. Insbesondere wenn sich „Stars“ nach dem Aufwachen ungeschminkt ins Rampenlicht setzen. Mit Duckface wird die Bildästhetik dann sogar noch mit den Lippen bzw. Füßen getreten. Manche Selfies sind aber eine echte Gefahr. Besser gesagt: die Macher der Selfies sind eine Gefahr … für sich und für andere. So verbietet die Stadt Pamplona Selfies während der jährlichen Hetze der Stiere durch die engen Gassen. Sie befürchtet, dass die Mitläufer sich noch größerer Gefahr aussetzen  –  und dann im Krankenhaus landen, nur um ein spektakuläres Bild mit Stier im Hintergrund zu bekommen. Die ersten 3.000€ Strafe hat ein junger Brite letzten Sommer auch prompt bezahlen müssen.

Half_expanded_Selfie_StickGefährlicher als die Dummheit solcher Idioten sind nur noch die Selfie-Stangen, die den Aktionsradius der Smartphone-Kameras auf drei Armlängen vergrößern. Ein Bluetooth-Auslöser am Griff sorgt für Bilder mit richtig großem Bildausschnitt. Auch wenn der Selfie stick mittlerweile so richtig Populär geworden ist, am Anfang konnte er sich nicht durchsetzen. Obwohl bereits 1983 in den USA patentiert, tauchte er 1995 in Kenji Kawakamis Buch „101 nutzlose japanische Erfindungen“ auf. Und wurde dann 19 Jahre später vom Time Magazine unter die 25 besten Erfindungen 2014 gewählt.

Weil sie als Schlagwerkzeug missbraucht werden können, sind sie in einigen Fußballstadien verboten. Auch in Disneyland (weltweit) sind seit wenigen Tagen alle Verlängerungen zum Fotografieren untersagt. Auch hier ist der Grund, dass sich Besucher und Angestellte daran verletzten könnten.

Das Museum of Modern Art in New York und auch Schloss Versailles verbieten den Selfie stick. Nicht weil die Menschen auf den Fotos einfach bescheuert aussehen, nein, weil man Angst hat, dass damit alte Bilder und Spiegel beschädigt oder gar zerbrochen werden könnten. Das ist nicht ganz so abwegig wie es klingt. Anfang Mai turnten zwei Touristen auf der „Statue der zwei Herkulesse“ aus dem Jahr 1700 herum. Es ist das Wahrzeichen der italienischen Stadt Cremona aus der der Geigenbauer Stradivari stammt.

Bei dem jämmerlichen Versuch, ein Selfie zu machen, brachen sie einen beträchtlichen Teil der Marmorstatue ab, der dann auch noch am Boden zerschellte. Vielleicht sollte der Stadtrat von Pamplona sein Selfie-Verbot noch einmal überlegen. Wer nämlich vom Stier über den Haufen gerannt in der Klinik liegt, kann sich nicht an Statuen hängen und diese kaputt machen.

Cremona Statue Destroyed Selfie


Bildnachweis: 河中桥 camera-at-home auf Wikipedia (Selfie stick) und Twitter Screenshot

Selfie: (c) Juli 2015 Ich ;-)

 

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