Weg damit!

Ein gebrauchtes Auto in Zahlung zu geben, um den Preis für ein neues Fahrzeug zu senken, ist seit eh und je Normalität. Schließlich kann der Händler das Fahrzeug ja selbst weiterverkaufen und macht letztlich keinen (großen) Verlust. Damit das System funktioniert, muss das alte Auto aber zumindest noch funktionieren. Nur dann findet sich noch jemand, der sich freut einen günstigen, aber zumindest fahrbaren Untersatz kaufen zu können. Es wäre also völlig absurd, wenn der in Zahlung gegebene Gebrauchtwagen unbrauchbar gemacht werden würde. Genau das passiert aber gerade. Nicht mit Autos, dafür mit Lautsprechern der Firma Sonos. Diese smarten Lautsprecher sind weiterlesen

Geräuschkulisse

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten (und durften) sich die Menschen hier in Deutschland wieder ausländischen Filmen zuwenden. Kinos verbreiteten sich rasch und Filme aus Hollywood brachten Glamour und die weite Welt in deutsche Städte und die Provinz. Es gab nur ein Problem. Die Sprache. Viele Bürger hatten damals nur rudimentäre Fremdsprachenkenntnisse. Es war also nötig, die Filme zu übersetzen und zu synchronisieren. Dank BASF gab es seit den 1930er Jahren bereits Tonbänder und zehn Jahre später – so sagt das Wikpipedia – haben sich diese Magnetbänder bei der Synchronisation von Filmen durchgesetzt. Da auf der Originalaufnahme nicht nur die (ausländische) weiterlesen

Fakten, Fakten, Fakten

„Jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung, aber nicht das Recht auf seine eigenen Fakten.“ sagte einmal Daniel Patrick Moynihan. Das Zitat des ehemaligen Senators von Baltimore wurde in der Washington Post vom 25.April 1987 abgedruckt. Moynihan sprach seine weisen Worte 13 Jahre vor der Gründung von Facebook und 15 Jahre vor der Gründung von Twitter. Und doch treffen seine Worte heute, in der Zeit der sozialen Medien, mehr zu, als jemals zuvor. Donald Trump scheint das egal zu sein. Auf Twitter und bei Interviews dreht und wendet er „seine Fakten“ so hin, wie er es braucht. Alleine letztes weiterlesen

20 Jahre nach Y2K

Grace Murray Hopper hat das digitale Zeitalter maßgeblich geprägt. Die kleine Frau erfand den Compiler, entwickelte COBOL und erreichte als Flottenadmiralin einen der höchsten Dienstränge der US Streitkräfte. Sie hat aber auch einen schweren Fehler begangen. Grace Hopper hat uns den Jahr-2000-Fehler eingebrockt, der jetzt, zwanzig Jahre später, erneut zuschlägt. Als Hopper in den 1950er Jahren die Entscheidung traf, dass in COBOL die Jahreszahlen nur zweistellig speichert, wollte sie eigentlich nur Speicherplatz sparen. Der war damals noch sehr teuer. Grace und ihre Kollegen konnten sich kaum vorstellen, dass in COBOL erstellte Programme die Jahrzehnte bis zur Jahrtausendwende überdauern würden, weswegen weiterlesen

Schaltjahr

Frohes neues Jahr! Dieses Jahr, 2020, ist übrigens mal wieder ein Schaltjahr. Und vor fünf Jahren, im Januar 2015, habe ich Ihnen an dieser Stelle erklärt, wie ein Computer berechnen kann, ob ein Jahr ein Schaltjahr ist. Die Formel dazu ist ein Kinderspiel und lässt sich sogar mit Excel darstellen: =WENN((REST(A1;4)=0)-(REST(A1;100)=0)+(REST(A1;400)=0)=0;“Nein“;“Ja“) In Worten ausgedrückt ist dann Schaltjahr, wenn die Jahreszahl ohne Rest durch Vier teilbar und zusätzlich kein glattes Jahrhundert ist (1700, 1800, 1900) – mit Ausnahme der glatt durch 400 teilbaren Jahrhunderte (1600, 2000, 2400). Die sind doch Schaltjahre. Dass das ganze so kompliziert ist, liegt daran, dass die weiterlesen

Wer zahlt, schafft an

„Isch mach Disch fertig. Isch kauf Disch einfach. Isch kauf Deine Villa und stell Dir noch einen Ferrari davor. Deinem Weib schick’ isch jeden Tag einen Fünfkaräter. Isch schieb es Dir hinten und vorne rein. Isch scheiß’ Disch so zu mit mein‘ Geld, dass Du keine ruhige Minute mehr hast. … Gegen meine Kohle haste doch jar keine Schangse.“ Diese Worte stammen aus Folge 1 von Helmut Dietls Fernsehserie „Kir Royal“ aus dem Jahre 1986. Gesagt hat sie der Fabrikant Haffenloher (gespielt von Mario Adorf) zum Klatsch-Reporter Baby Schimmerlos (Xaver Krötz). Haffenloher wollte unbedingt auch mal auf den Boulevardseiten der weiterlesen

Jetzt wird es schräg!

In Großbritannien verlieren Firmen etwa 4,7 Milliarden Euro pro Jahr, weil die Mitarbeiter während der Arbeitszeigt zu lange auf der Toilette sind. Denn dort wird sich nicht nur ums große und kleine Geschäft gekümmert, sondern auch noch gezockt. Am Handy! Mit Spielen wie Candy Crush, dem Lesen der Twitter Timeline oder anderen sozialen Netzwerken. Ähnlich hohe Verluste wie im Vereinigten Königreich dürfte es in Deutschland geben. Denn über 80% der Menschen nehmen ihr Handy regelmäßig mit aufs Klo und kommen vor lauter Surfen und Spielen vom Thron gar nicht mehr runter. Der Gang zum Lokus zählt, ähnlich wie das Trinken, weiterlesen

Wenn Google deinen Höhepunkt kennt

Immer wieder habe ich das Gefühl, die Menschen denken, dass Datenschutz einfach nur nervig und langweilig ist. Dabei ist Datenschutz ein Recht. Und es gibt Menschen – Datenschützer – die aufpassen, dass uns dieses Recht nicht genommen wird. Von Behörden oder anderen staatlichen Stellen. Oder von privaten Firmen wie Google oder Facebook. Oder von Ihrer Krankenkasse. Das ist wichtig! Der Taxidienstleister Uber hat schon 2012 die so genannten „Rides of Glory“ anhand der ihm vorliegenden Daten identifiziert. Also Fahrten von Kunden, die sich im Radius von 160m von ihrer eigentlichen Wohnadresse abholen ließen und maximal sechs Stunden später auch ein, weiterlesen

Eingeschränkte Redefreiheit

Der britische Wettermann Thomasz Schafernaker (40) war gerade dabei, im Fernsehprogramm der BBC das eiskalte Schneewetter für die USA zu präsentieren, als ihm eine weibliche Stimme laut und deutlich widersprach. Live. Im TV. Die Frau, die sich das getraut hat, war nicht Schafernakers Ehefrau oder Freundin. Es war die Frau an seinem Arm. Besser gesagt, in seiner Uhr. Seiner Apple-Watch, um ganz genau zu sein. Es war Siri. Als Schafernaker gerade Schneefall ankündigte, sagte die Apple-Watch laut und deutlich: „Es gibt keinen Schnee in der Vorhersage“.   Der Wetterfrosch reagierte auf den Widerspruch souverän und sympathisch, ein Video des Vorfalls weiterlesen

Wer braucht schon schnelles Internet

In einer Telekom DSL-Werbung aus dem Jahr 2000 bietet uns Robert T-Online, ein Yuppie mit blonden, gegelten Haaren und fast schon arrogantem Grinsen (Beschreibung Wikipedia), „Highspeed zu Lowcost“ an. „Daten mit bis zu 768 kbit/s downloaden“, was einen „superschnellen Seitenaufbau“ ermöglicht und womit man „E-Mails in Null Komma Nix verschicken“ kann. Fast 20 Jahre ist das jetzt her. Damals wurde Vladimir Putin gerade russischer Präsident und die Öresundbrücke zwischen Dänemark und Schweden wurde eröffnet. Außerdem gab es YouTube noch gar nicht. Das wurde nämlich erst fünf (!) Jahre später erfunden. Klar, weil für YouTube braucht man etwas mehr Bandbreite, als weiterlesen